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Embrun Teil 3
Ich war genau 5 Stunden unterwegs als ich am Col D’Izoard angekommen war und in dem Moment in dem ich wieder losfahren wollte sah ich das Motorrad welches mich verwarnte und ein Bild von mir gemacht hatte. Der Zorn kam sofort wieder auf und ich bin hin und befragte ihn mit Händen und Füssen wie mit meinem bisschen Englisch was wie wo den sei. Ich sage euch ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte als er mir sagte das sie vom Foto-Team seien und sie mir nur mitteilen wollten mit dem Finger das sie ein Bild von mir gemacht haben. Ei so schreibt doch auf eure Weste am besten PhotoTeam oder wer weiß was drauf. Also ich war noch im Rennen alles ok. Ich fuhr runter wie ein bekloppter da ich noch voll in meiner gedachten Zeit war. Ich wollte um 12 Uhr am Col D’Izoard sein und es war genau 12 Uhr.
Hier mal meine gedachte Zeitaufstellung.
Doch wie auch gedacht “Ich fange an als wäre ich bei einer RTF Hard wird es von alleine..:“ war ich schneller bei dem harten Teil als gedacht. Es ist eine schleichende Sache und nach 10KM im Wind so bei KM 135 auf einem relativ gerade Stück merkte ich schon gut wie das ganze zerrt. Ich muss echt mal was Essen sagte ich mir, doch konnte ich mich einfach nicht dazu bewegen endlich mal ein Gel von meinen 3 mitgenommenen zu verzerren. Stattdessen nahm ich an jeder Station Cola zu mir wie ein gestörter. Die zwei Radflaschen die ich mitgenommen hatte füllte ich auch immer mit Cola und so ernährte ich mich nur von diesem schwarzen Zeug. Es sollten ja noch ein paar anstiege kommen und die Heimrunde kannte ich nicht bis auf die letzten mörderischen 13KM. Dude meinte als wir uns eine Woche zufällig vorab am Col trafen das ich mir das steile Stück unbedingt noch anschauen sollte. Ich bin nicht mehr dazu gekommen und so wusste ich nicht was noch auf mich zu kommen würde.
Als wir mal wieder eine der unzähligen Anstiege hoch gefahren sind, welcher sich recht lang zog, dachte ich mir dass er doch so steil gar nicht sei. Mit dem Gedanken nun auch das unbekannte gemeistert zu haben ging es immer wieder gegen den Wind den ich schon angefangen habe zu verfluchen. Immer wieder im Lenker liegend versuchte ich mich gegen den Wind zu kämpfen. Das empfand ich als mürbender als die Berge. Seit dem wir vom Col D’Izoard unten waren sah man einige Mitstreiter im graben liegend total erschöpft. Sanitäter und Rettungsfahrzeuge. Mir wurde es ganz anders und das ganze Rennen wurde auf ein schlag etwas melankolisch. Hatte man gerade mit dem Gedanken abgeschlossen sah man schon den nächsten an der Straßenseite. Doch egal was passiert ist oder passieren würde nach Embrun zurück muss ich so oder so. Es ging mal wieder eine Abfahrt recht steil bergab ohne Kurven so das ich die Bremsen auf machen konnte. Fast unten angekommen traute ich meinen Augen nicht mehr. Da war eine Wand vor einem, hätte ich nicht gesehen das dort welche hoch gefahren sind hätte ich gedacht das vor der Wand bestimmt abgebogen wird. Wie ein wilder tritt ich in die Pedale um soviel Schwung wie es geht zu bekommen um da soweit es ging hoch zu kommen. 23% und das 2KM lang nach über 150KM ist echt gemein. Ich war nun echt froh das 26er Ritzel zu haben und versuchte oben an zu kommen. Nach ¾ der 2KM fing mein rechter Oberschenkel an zu verkrampfen. Ich sagte mir was will ich meine Muskeln kaputt machen und eventuell oben aussteigen müssen und das Rennen frühzeitig zu beenden. Also bin ich abgestiegen und fing an das Rad zu schieben und das Bein zu lockern.
Auf einmal rief einer von hinten “ Du bist also der Alex hätte nicht gedacht Dich auf dem Rad zu treffen“ Ich schaute zur Seite da er nicht schneller fuhr als ich lief und meinte das ich nicht der Alex sei. Die Verwechslung kam deswegen auf da ich das Trikot vom TV Bad Orb an hatte und Alex (Nopogobiker) sich unter TV Bad Orb angemeldet hatte und nicht unter Team SpessartChallenge welches eigentlich das Team des TV Bad Orb ist. Ich sagte zu Ihm nun “Alex hättest Du auf dem Rad auch mit Sicherheit nicht angetroffen, das ist eine andere Liga“ schon lustig solche Zwischenereignisse. Wir Deutschen konnten uns recht gut erkenne da wir alle zusammenhängende Nummern hatten ( 103-114 ). So dürfte auch klar sein wem dieser Stuhl gehört hat.
Ok zurück zum Wettkampf, als der Anstieg flacher wurde bin ich wieder aufs Rad und fuhr weiter. Oben angekommen kam ein Wind entgegen so das man dachte man würde noch am Berg sein, irre einfach irre. Nun waren es nur noch 40KM und die letzten 13 waren mir bekannt, auch durfte es das bis zu den letzten 13KM nicht mehr wild werden wenn der Wind nicht gewesen wäre. Um 14:30 wollte ich an der Brück und den letzten 13KM sein und Ulli wartete bestimmt schon. 45Minuten später als gedacht war ich an der Brücke und Ulli machte sich schon echt Sorgen. Sie hatte mich schon gesichtet als ich mal wieder an der Getränkestation Cola in mich rein kippte. An der Brücke angekommen und Ulli gesehen hielt ich kurz noch mal an und meint zu ihr das es doch mehr als Brutal sei. Von den Temperaturen 32°C im Schatten ( doch war nirgends aber auch nirgends schatten ) möchte ich erst später berichten.

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Mehr als ein Hesse kann ein Mensch nicht werden!
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten, ich bekenne mich zu meiner Legasthenie.
Geändert von Jörrrch (20.08.2012 um 16:19 Uhr).
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