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Alt 20.08.2012, 06:13   #813
bellamartha
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Wanderautobahnen statt Gipfelfreuden

Tag 6
22. Juli 2012
Karwendelhaus- Scharnitz – Kastenalm – Hallerangerhaus


Beim Aufwachen zeigt ein Blick aus dem Fenster: Dichter Nebel. Das Karwendelhaus liegt noch genauso in den tiefen Wolken an den Fels hingeduckt wie abends bei meiner Ankunft. Der Wirt des Karwendelhauses kommt noch einmal beim Frühstück herum und rät von einer Tour über den Schlauchkarsattel und die Birkkarspitze dringend ab, oben schneie es, es sei zu gefährlich.
Wie erwartet werden wir also den großen Umweg über Scharnitz gehen. Es werden so ca. 38 km, statt der 14 km über den Berg werden. Von der Gehzeit her wird es wohl nicht viel länger werden, denn die Etappe über die Berge wäre eine der anspruchsvollsten der ganzen Wanderung gewesen.
Als ich losgehe, regnet es. Der Weg führt bergab, eine verfluchte, langweilige Schotterpiste den Berg hinab, anstatt spannend und anstrengend über den Berg hinüber. Lange, lange geht es so hinunter ins Tal, wo Scharnitz liegt. Eine Sekunde der Gedanke, ob auch ich ein Taxi zur Kastenalm nehme, um die Etappe abzukürzen, aber nur eine Sekunde, dass bin ich wieder auf Kurs, ZU FUSS von München nach Venedig zu gehen und dabei auf jegliche Hilfsmittel zu verzichten.
Als Scharnitz erreicht ist, schaue ich mich um, denn ich bin mit anderen, die teilweise schon voraus gegangen sind, hier in einer Gaststätte verabredet. Ich finde keine Gaststätte und gehe deshalb weiter in Richtung Kastenalm. Dabei komme ich an einer Gaststätte vorbei, aber nicht auf die Idee, dass die anderen hier sitzen könnten. Als ich sie Stunden später wieder treffe, berichten sie, dass sie dort gewartet und sehr köstlich gespeist hatten.
Für mich geht es nun erst mal genauso langweilig wie bisher weiter, einen Wirtschaftsweg hinauf zur Kastenalm und es zieht sich wieder scheinbar endlos. Dass die Isar stets neben mir fröhlich plätschert, hilft da kaum. Mit schmerzenden Füßen und dazu passender Laune erreiche ich dann erst das Isarquellgebiet, wo wunderschöne Kühe grasen und ruhen und dann endlich die Kastenalm, von der ich schon dachte, dass sie vielleicht nur ein Mythos ist oder sich in Luft aufgelöst hat.
Kurz zuvor zeigte ein Wegweiser den Steig an, über den ich eigentlich, bei der Variante über das Schlauchkar, die Kastenalm hatte erreichen wollen. Schade!

Ich bin kaum an der Kastenalm vorbei, da pfeift es von hinten nach mir und mit Erstaunen erblicke ich André, Michael und Simon, die ich weit vor mir wähnte. Ich freue mich über das Wiedersehen, Michael und Simon rennen in irrem Tempo voraus, André und ich gehen es gemächlicher an. Denn von der Kastenalm an geht es endlich schweißtreibend steil und schön bergauf. Ich vergesse die Schmerzen in den Füßen und mit dem Staunen über die Schönheit der Hochalm kehrt der Frohsinn zurück.
Weiter hängen die Wolken tief, aber es gibt auch Lücken und dann zeigen sich mächtige Feldwände und der mit 2695 m höchste Gipfel hier, der Große Lafatscher. Lafatscher heißt auch der Bach hier oben, der dann später die obere Isar speist.
Das Hallerangerhaus liegt dort oben einsam und allein und ich bin sehr froh, als es erreicht ist!
Ich esse dort eine Kaaspressknödel-Suppe und bin total begeistert davon. Morgen geht’s nach Wattens, dort freue ich mich auf einen Ruhetag. André wird mit ruhen, Frank und Vroni gehen auch nach Wattens, die Berliner und Michael und Simon fahren mit der Seilbahn zur Glungezer Hütte und machen von dort aus die 7-Gipfel-Tour. Auf der Lizumer Hütte werden wir sie wieder treffen.


Auf den Bildern:
Das Hallerangerhaus
Der Große Lafatscher
Die obere Isar

Euch einen sehr schönen Tag, meiner beginnt jetzt mit Schwimmen und dann bin ich gespannt auf den ersten Tag in der Klinik.

Gruß, J.
Angehängte Grafiken
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