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Alt 24.03.2008, 23:00   #36
Danksta
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von Danksta
 
Registriert seit: 13.10.2006
Ort: LE
Beiträge: 4.178
So. Ich hab's mir mittlerweile angehört und finde es sehr interessant. Ergo sabbel ich mal vor mich hin, was mir so einfällt.

Die Details zu den Leistungstests zu erklären, fände ich jetzt zu kompliziert, aber die Theorie hat vieles, was mir gefällt. Den interessantesten Punkt finde ich den: "Das Gehirn setzt eine Grenze, die zu der erwarteten Belastung passt."

- man läuft ja beim Rennen gefühlt "voll" los. Nur ist das beim HM was anderes als bei 10K oder 100m
- ich laufe bei langen Läufen viel "schwerer" los, als wenn ich nur 10K laufe. Man weiß ja, was noch kommt
- wenn man den Wendepunkt erreicht hat, läuft es sich leichter


Der Kopf gibt einen Teil der Reserven frei. Aber nie 100%. Beim Sprint werden gerade mal 50% der möglichen Muskeln genutzt. Das ist ein purer Schutzmechanismus des Körpers. Den sollte man auch nicht bescheißen, Tom Simpson lässt grüßen. Der Körper legt die Grenze ja nicht willkürlich fest.

Was man aber tun kann, ist die Entscheidungskriterien beeinflussen. Eigentlich tun wir das immer im Training. Als ich vor 10 Jahren mit dem Laufen angefangen habe, hat mein Körper bei 6km in den Survivalmodus geschaltet. Dann hab ich das langsam ausgebaut und *bäm* mit nem 16km Lauf nen Quantensprung geschafft... Das Tempotraining war zu der Zeit ziemlich hart, das Renntempo hat sich immer recht locker angefühlt.
2h Laufen hat sich immer recht übel angefühlt. Nach vielen langen Läufen, auch vielen mit Tempo, sind "2h locker" eine Art verbesserter Kindergarten geworden. Warum?
- Die Ausdauer reicht locker für 3h im Schlappschritt ohne Trinken, ohne Essen. 2h sind dagegen ja nix.
- und wenn ich die 2h im 4:15er Tempo laufe... das ist 45sec/km schneller als beim 10K Rennen. Und das Tempo hab ich schon mal über nen Marathon durchgehalten
--> was folgert mein Kopf? 4:15 können wir freigeben, das passt. Zwischendurch auch mal was schneller, solange das Ankommen nicht in Frage gestellt wird.

Denn das ist der zentrale Punkt: Der Kopf kalkuliert meiner Erfahrung nach ziemlich gut, welches Tempo durchhaltbar ist. Und er kalkuliert natürlich auf der sicheren Seite.
Welche Faktoren gehen in die Berechnung mit ein?(hier die wichtigsten)
- Temperatur/Wetter
- Ernährung (was ist drin, was kommt während der Belastung)
- Tempo/Intensität
- Dauer/Strecke


Für mich ist die wichtigste Schlussfolgerung, dass man das Rennen simulieren muss. Nicht unbedingt die Dauer. Aber auf jeden Fall zwei Dinge:
- das Renntempo muss in Fleisch und Blut übergehen (Stichwort Fucking Marathon Pace)
- es muss einem im Training auch mal deutlich dreckiger gehen als im Rennen

Was gibt es da für Ansätze?
- Lauf im Renntempo ---> Ziel klar, Gewöhnung an Renntempo
- Intervalltraining ---> Schneller als renntempo --> RT wird easy
- Endbeschleunigung --> Man läuft voll in den Schmerz rein, zeigt dem Körper, wie's mit den Reserven aussieht
- lange GA Einheiten ---> man baut einfach den Komfortbereich zeitlich aus
- Koppeln im WK-Tempo --> wieder das Tempogefühl schulen
....


Eigentlich wenig neues, nur alte Dinge anders interpretiert. Vor allem zum Thema Laktat und Höhentraining. Echt mal anhören


Was folgere ich für mein Training?
Man muss den Körper auf die eigentlichen Limiter vorbereiten. Das ist viel öfter das Tempo, als man eigentlich meint. Nur Tempotraining tut ja weh...
Dieses Jahr mach ich das lustige Selbstexperiment, viele Intensitäten einzubauen. Zweimal die Woche wird flott gelaufen. Nix mit ellenlang GA aufbauen, ich mach auch keinen IM. Aber ständig im Renntempo rumbrettern macht auch Spaß. Was das für den Marathon bringt, wird man sehen. Aber die kurzen Rennen sind schon deutlich besser gelaufen. Und jetzt impfe ich mir noch 3:50 als MRT ein und gucke, was kommt!
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