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Alt 13.07.2012, 10:55   #130
soloagua
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Registriert seit: 18.04.2009
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Roth: ein Wal zwischen Schwarmfischen

Zeltplatz 3:19 Sonntag morgen: Irgendein hypernervöser möchte gerne Ironman parkt sein Auto um. Super, vielen Dank! Naja, ab 4 Uhr wird wahrscheinlich eh nicht mehr an schlafen zu denken sein. Dann halt schnell zur Toilette bevor man dort wieder in der Schlange warten muss.
Bin ich nervös ? Nö, eigentlich nicht. Viel zu müde. Um 5 trabe ich zum Frühstück und auf 6 Uhr haben wir abgemacht, dass wir zum Start der Pros gehen. 5:50 alle stehen parat. Na, dann mal los. Die ersten Sprecherkommentare hört man schon und die Spannung steigt langsam an. Ich halte mich immer schön beim Maultäschle auf, weil ich nicht dazu kam, mich richtig vorzubrereiten sprich zu informieren. Ich bin schon froh, dass ich meine Startzeit weiss.
Wir treffen den Elefanten der entgegen dem Strom seine Ente sucht. Er ist konzentriert und sieht gut aus! Er wird rocken, da bin ich mir sicher.
Dann kommen wir zur Brücke über den Kanal und ich sehe zum ersten Mal die Menschenmassen! Hammer! Der blaue Himmel, dieses bunte Gewusel, die Musik… ich verdrücke ein erstes Tränchen und werde nun doch sehr nervös. Alles sehen so verflucht fit aus! Ich komme mir vor, wie ein Wal zwischen Schwarmfischen… was habe ich nur getan!
Und die Bojen sind irgendwie ganz schön gross, werden aber so klein, wenn man zum Wendepunkt schaut. Ich weiss, ich muss rechtsrum schwimmen. Bis ans Ende, dann zurück und unter der Brücke durch. Oh, das ist aber noch mal ein ganzes Stück… ohjemine, tief durchschnaufen. Gedanklich teile ich mir die Strecke bis zum Wende Punkt in das erste Drittel ein, dann bis zur Brücke das zweite Drittel und den Rest.
Ente kommt ganz verzweifelt. Sie hat den Elefanten verloren. Kurzer Trost (naja, eher mitheulen) und dann macht sie sich auf, ihn in der Wechselzone zu suchen.
Wir schauen den Start an und die Nervosität kann sich tatsächlich nochmals steigern… die Tränen fliessen und ich beschliesse, dass ich hier mal ohne Teamkollegen starten muss… irgendwann!
Um den grossen Getümmel zu entgehen, machen wir uns viel zu früh auf in die Wechselzone, aber das passt mir sehr gut. Treffen einige Foris und quatschen gemütlich. So werde ich wieder ruhiger. Letzendlich nehmen wir es fast etwas zu ruhig und kommen recht knapp zum Starteingang. Aber, alles gut. Noch ein bischen Armkreisen und lockern. Der Startschuss für die erste Staffelgruppe fällt und wir dürfen nun zum Wasser. Es staut. Das Wasser ist angenehm warm. Der Kanal, wie angekündig trüb. Maultäschle geht noch mal zurück um das Wasser aus dem Anzug zu lassen und ich gucke etwas verwirrt. Peter schickt mich los Richtung Start.
Ich bin noch etwa 30 m von der Startlinie entfernt, als plötzlich alle losschwimmen. Aber es hatte doch noch gar nicht geknallt! Verwirrt schaue ich mich um, um dann einfach auch loszuschwimmen. Kurz vor der Startlinie höre ich den Schuss. Ok, das war wohl ein Frühstart.
Dieser hatte jedoch einen super Vorteil! Ich hatte kaum Gewühl um mich rum. Ein paar wenige waren schneller, aber da ich mich ziemlich zur Mitte des Kanals eingeordnet hatte, war das kein Problem. Zwischen ein paar Leuten kann ich meinen Rhythmus sofort finden. Cool! Und das Orientieren ist so einfach, einfach immer nach rechts schauen, wie weit das Ufer weg ist, den Abstand halten und zuschwimmen. Ok, nicht jeder kann gerade schwimmen, was zwischendrin zu kleinen Rempeleien und einigen Wegschupsern führte. (Einer wollte wohl protestieren, hat es sich dann aber wohl anders überlegt…). Ich finde immer wieder ein paar Füsse, bis die dann wieder zu langsam werden oder zickzack schwimmen. Ich überhole viele, die zu schnell los sind. Neben mir eine ziemlich lange Zeit ein Mann. Er schwimmt immer so im Abstand von einem Meter neben mir. Wir schauen uns immer beim Atmen an. Er orientiert sich blöder Weise an mir und schwimmt immer wieder an mich ran. Nach einer ganzen Weile wird es mir zu blöd. Ich halte zwar schon schön Druck auf dem Armzug, aber, nun muss ich ihn los werden. Kurz und kräftig einen kurzen Sprint angesetzt und schon habe ich meine Ruhe! Die Wende kommt. Ich kann ganz alleine locker dicht an der Boje rum und beschliesse nun noch etwas mehr Gas zu geben. Lang machen, Front Quadrant Swim und schön den Kopf nach unten. Gefühlt gleite ich super dahin. So geil! Die ersten roten Badekappen werden überholt (eine Startguppe vor uns) und es werden immer mehr. Gelbe (unsere) kommen auch noch ein paar dazu.
Ui, die Brücke ist aber noch weit! Egal, schwimm einfach locker weiter. Ich werde etwas unsicher und nehme ein kleines bischen Tempo raus. Bis zur Brücke, da beschliesse ich, dass nun Endspurt angesagt ist. Es sind aber sicher noch mal 500 m. Mal testen, ob ich zum Schluss eingehe…
Das passiert nicht und ich schaffe mein Ziel unter 1:20 zu bleiben. Mit 1:17 bin ich sehr zufrieden und weiss nun, dass ich die 3,8 gut schaffe. Im Nachhinein hätte ich ruhige noch etwas mutiger sein dürfen, aber da ich dann von der Schwimmlage her etwas unruhiger werde, war das wohl so schon recht.
DieAndy ging mit einem Knuddler auf die Strecke und ich gemütlich zum Umziehen. Nun war ja „nur noch“ anfeuern angesagt! Solarer Berg, Cafe Schmidt und Roth einfach geil!
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Ein Stück Kuchen nicht zu essen, ist auch nicht die Lösung!
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