mein kleiner Rennbericht:
Die absolute vorwettkampfliche Nervösität verschwand mit dem Betreten des nassen Elements. Bissel getrödelt und plötzlich faselte der Typ was von noch 20 sec zum Start. Dann schnell ne passende Position eingenommen und dann gings auch schon los.
Erstmal 50m durch die Reihen der falsch einsortierten Langsamschwimmer durchgewurschtelt und überraschenderweise unbeschadet durchgekommen. Dann leicht mittig orientiert und den Rhythmus gesucht und gefunden. Nach 300m mal die Birne hochgenommen und geschaut ob ich irgendwen mit ner gelben Mütze erspähen konnte und einen gesehen der schräg versetzt vor mir schwamm. Also erstma in den Wasserschatten geparkt. Als ich dann meinen Rhythmus hatte, hatte der Kollege wohl schon seine Körner verschossen oder ich bin schneller geworden. Kann man ja im Freiwasser immer schlecht beurteilen. Und dann wurds kurz einsam bis ich auf die nächste Startgruppe auflief. Hier bin ich nicht ganz unbeschadet durchgekommen. Tritt an die Rübe kassiert, Wasser in der Brille. Egal Mund abwischen und weiter. Dann wieder nen Stück ruhige Einsamkeit bis die nächste Gruppe zum Schlucken auftauschte. Selbes spiel. Auf dem Rückweg musste ich 2 mal meine Brille entwässern, da das eingedrungene Wasser durch Feindberührungen ordentliche Kopfschmerzen in Kombination mit der Sonne entstehen ließen. Echt ätzend die Lichtempfindlichkeit. Am Schwimmausstieg wurd echt voll. Da hab ich durch den Stau gefühlte 5min verloren. war in echt vielleicht eine. Dann gings nach 51 irgendwas ins Wechselzelt.
Auf dem Rad war die Marschroute klar. 33er Schnitt sollte am Ende aufm Tacho stehen. Und durch Arne und die vielen Infos hier im Forum bin ich sehr zurückhaltend angegangen und bin hinten raus deutlich schneller geworden. Hat Richtig gut geklappt. Ich hab mich bemüht immer fair zu fahren. An den Anstiegen an den beiden bekannten Bergen kams zum Stau und bei den Abfahrten wurde mir klar warum Triathleten als schechte Radfahrer gelten. Unglaublich welche Linien da manche in den Serpentinen fahren. Nach 5:23 bin ich dann vom Rad. Zielvorstellung erreicht.
Und dann begann das Elend. Arne warte mich noch eingängig vor dem Hochgefühl ab km 5. Und es kam tatsächlich. Diszipliniert wie ich ab und an mal bin hab ich mich zusammengerissen und bin immer zwischen 5:30 und 6min / km gelaufen. Ja Laufen ist meine absolute Schwäche. Aber so konnte ich nach einem kuzen Sit in beim Dixi km 17 bis km 28 durchlaufen und bin dann mit Gehpausen an den Verpflegungsstellen mit 4:23 ins Ziel getaumelt.
Mit den zwei Wechseln stand dann unterm Strich ne deutliche Sub 11 mit 10:45:26. Für die erste Langdistanz bin ich damit sehr zufrieden.
Das Wasser fand ich jetzt rein subjektiv am morgen nicht so warm wie beim Training am Samstag. Kann sein dass es sich bis zu den Staffeln noch deutlich erwärmt hat, weil die Sonne ja morgens ordentlich geschienen hat. Blöd für mich war die späte Startgruppe, da ich mich beim Schwimmen immer durch die vorhergestarteten Gruppen durchwurschteln musste und beim Ausstieg noch ordentlich Zeit verloren habe. Denke ne 48 oder 49 wäre ohne Hindernissparkur drin gewesen. Aber seis drum.
Auf dem Rad ist meine Taktik komplett aufgegangen. Viele die zu Beginn wie Pfeile an mir vorbeigeschossen sind, habe ich ab km 120 wieder eingesammelt. Besonders negativ aufgefallen sind mir die Fahrweisen am Berg. Sowohl bergan als auch bergab wurde sehr komisch gefahren. Am Kalvarienberg musste ich Slalom durch Wild im Wiegetritt fahrende mich hochschieben. Da wurden Erinnerungen ans Schwimmen wach. Naja hauptsache 53/42 mit 11/23 und berghoch akute Umfallgefahr. Die ein oder andere Gruppe ist mir auch aufgefallen. Aber ich bin nicht in der Position da rumzukritisieren als Anfänger. Besonders aufgefallen sind mir die spanischen Teamzeitfahrer. Allerdings hab ich auch mehrere rotdurchgestrichene Startnummern bemerkt.
Beim Laufen hat mich extrem am Kanal gestört, dass manche Leute von ihren "Betreuern" begleitet wurden und dadurch der nicht vorhandene Platz noch weiter eingeschränkt wurde. Dazu noch relativ rücksichtslose Fahrräder und Fotografen. Naja nicht so gut. Und manche Athleten die plötzlich anfingen zu gehen und dabei erstmal die Ellbogen zur Seite streckten. Naja wenn man so am Limit ist, kann man wahrscheinlich keine Rücksicht mehr erwarten, wobei man doch merkt wenn einer von hinten kommt bzw hinter einem läuft. Es sei denn man hat Stöpsel im Ohr, die Leute nehmen gar nichts wahr. Sollte verboten werden
Das waren die Eindrücke von meiner ersten Langdistanz. Ich fands klasse. Aber ob ichs nochmal brauch weiß ich noch nicht
