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Zitat von dickermichel
Die Diskussion der letzten Jahrzehnte über Sinn und Funktion von Strafe solltest Du als Anwalt aber schon verfolgt haben - und eine Strafe, die von vornherein eine weitere Zukunft des Bestraften NACH Verbüßung der Strafe ausschließt, ist mindestens drakonisch zu nennen.
Denn der kann auch mit 26 Jahren noch ganz normal in seinem Job weiterarbeiten - ein Fußballer, der knapp drei Jahre im Gefängnis sitzt (2/3 der Strafe), ist beruflich tot.
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Es ist gut möglich das dem Fussballer die Karriere deutlich erschwert wird. Aber weshalb er mit Mitte 20 "beruflich tot" sein soll, Talent vorausgesetzt, erschließt sich mir nicht. Selbst als Spieler in der dritten Reihe, wo er sicherlich mindestens wieder hingelangen kann, verdient man mehr als ein Maurer.
Eine ähnliche Argumentation liegt auch regelmäßig beim Führerscheinentzug vor. Immer wird argumentiert, man dürfe jemandem der beruflich auf ein Kfz angewiesen ist den Führerschein schon deshalb nicht entziehen, weil seine berufliche Existenz auf dem Spiel steht.
Warum handelt dann aber eine Person die selbst am besten davon weiss nicht danach, hält sich an die STVO und alles ist gut. Warum gefährdet die Person durch ihr Verhalten im Verkehr mutmaßlich das Leben und die Gesundheit dritter Unbeteiligter beispielsweise durch Nötigung etc.?
Gelegentlich wird die Sicht zu sehr auf den Blickwinkel "Täter" verengt und Opfer oder potentielle Opfer bleiben Randfiguren.