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Alt 30.05.2012, 09:51   #697
bellamartha
Szenekenner
 
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Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.167
Vom Klettern in Bäumen...

...so heißt eines meiner Lieblinggedichte. Geschrieben hat es Bertolt Brecht.


Vom Klettern in Bäumen

Wenn ihr aus eurem Wasser steigt am Abend -
Denn ihr müßt nackt sein und die Haut muß weich sein -
Dann steigt auch noch auf eure großen Bäume
Bei leichtem Wind.
Auch soll der Himmel bleich seit.
Sucht große Bäume, die am Abend schwarz
Und langsam ihre Wipfel wiegen, aus!
Und wartet auf die Nacht in ihrem Laub
Und um die Stirne Mahr und Fledermaus!
Die kleinen harten Blätter im Gesträuche
Zerkerben euch den Rücken, den ihr fest
Durchs Astwerk stemmen müßt; so klettert ihr
Ein wenig ächzend höher ins Geäst.
Es ist ganz schön, sich wiegen auf dem Baum!
Doch sollt ihr euch nicht wiegen mit den Knien!
Ihr sollt dem Baum so wie sein Wipfel sein:
Seit hundert Jahren abends: Er wiegt ihn.


Ich kletterte auch in Bäumen am Pfingstmontag. Mit dem Liebsten und Yvone, die mir diesen Tag im Klettergarten zum Geburtstag geschenkt hatte. Wir fuhren in den Kletterwald nach Duisubrg, weil ich bei meinem Halbmarathon-Desaster bei der Duisburger Winterlaufserie gesehen hatte, dass es dort so eine super lange Tyrolienne (-Seilbahn) über ein Nebenbecken der Regattastrecke gibt. Ich dachte, es wäre ein großer Spaß, da hinüber zu rutschen.
Es sollte anders kommen...

Wir waren früh da und nachdem wir eine Einweisung bekommen hatten, ging es in den ersten Parcour. Er war als leicht-mittel ausgezeichnet und ich kam ganz gut durch, auch wenn ich mir an einer Stelle drei Hindernisse sparte und eine Abkürzung nahm.
Als zweiten Parcour wählten wir einen, der als mittelschwer eingestuft wurde und bei dem in wesentlich größerer Höhe geklettert werden musste. Mir ging schon beim ersten Hinderniss der Arsch auf Grundeis, obwohl das noch superleicht war. Beim zweiten brauchte es schon extreme Überwindung und als ich drüben war, sah ich Hinderniss Nr. 3 und wusste, dass ich das nicht packen werde. Da waren in luftiger Höhe vier Kletterwandelemente nebeneinander, mit Lücken dazwischen und man musste dadurch eine Strecke von ca. 6-7 m waagerecht an diesen Wänden mit Griffen dran klettern. No way! Ich entschied mich, umzudrehen und kraxelte zurück zu Hinderniss 1, Björn kam netterweise mit, die todesmutige Yvonne kletterte weiter. Dummerweise staute sich mittlweile eine Anzahl von Kletterern am Einstieg in die Route, so dass es echt aufgehalten hätte, wenn ich da jetzt noch hätte zurück klettern wollen, denn auch eine Plattform am Baum dürfen immer nur maximal zwei Leute. Also hielt Björn einen der Mitarbeiter an, die ständig mit Rädern unter den Parcours herum fahren, um zu helfen, wenn es nötig ist. Mir war das extrem peinlich, von dem Typen dann abgeseilt zu werden und es stellte sich heraus, dass diese Aktion mindestens so lange dauerte, als wenn ich zurück gegangen wäre. So hing ich peinlich in den Seilen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Nach diesem großartigen Erfolg sind wir dann noch mal einen deutlich niedrigeren Parcour geklettert, was problemlos war. Dann wollte ich mich noch am Rutschen-Parcour versuchen, der wieder viel höher war, weil man ja Höhe für die Seilbahnen braucht. Kaum war ich auf der ersten Höhe, habe ich mich entschieden, gleich wieder hinunter zu gehen, bevor ich wieder aufwendig aus einem Baum geholt werden muss und alle warten müssen. Ich bin dann noch einen Kindergarten-Parcour geklettert, in dem außer mir nur noch ein paar unter 10 Jährige unterwegs waren und den ich bravourös gemeistert habe...

Ich will dort unbedingt bald noch mal hin, dann aber bei viel schlechterem Wetter, damit es hübsch leer ist. Dann würde ich mich noch mal auf die höheren Routen begeben, denn wenn es nicht so voll ist, müssen nicht ständig Leute warten, weil ich zu feige bin.

Beruhigt hat mich, dass ich längst nicht die einzige war, die aus luftiger Höhe abgeseilt worden ist.
Jedenfalls war es ein zwiespältiges Erlebnis. Beeindruckend war es, mit Urängsten in Kontakt zu kommen, die mich in dem Moment regelrecht gelähmt haben.

Der Sport jenseits des Kletterns läuft zum Glück besser.
Gestern war ich zu faul am Morgen zu laufen und habe seit langem das Laufen mal am Abend erledigt. 13,5 km mit 5x1000m mit je 2 Min. Pause waren es. Es fühlte sich sehr gut an, ich merke mein sinkendes Gewicht, was dazu führt, dass ich mich nicht so schleppen muss.
Hier die Zeiten der 1000er:
4:38 Min
4:33 Min
4:28 Min
4:30 Min
4:29 Min

Zum Vereinsshwimmen konnte ich dann gestern Abend nicht mehr, das passte zeitlich nicht. Dafür war ich heute Morgen immerhin 1500 m ganz locker schwimmen und hoffe, dass ich mich heute Abend zum Vereinstraining aufraffen kann.
Donnerstag und Samstag laufe ich noch mal kurz und locker und am Sonntag ist mein Volkstriathlon. Der erste Triathlon seit meinem grandiosen Auftritt in Klagenfurt. Ich bin schon ganz aufgeregt. Zum Glück ist die Strecke unwesentlich kürzer als in Klagenfurt! Vielleicht sollte ich vor dem Wochenende mal noch einen Blick auf das verstaubte Rennrad im Keller werfen? Ach egal, sonst fahre ich halte mit dem Mountainbike.

Den Thomas Lurz-Bericht vergesse ich nicht, werde ihn aber nach Rücksprache mit den Leuten von der Triathlon-Zeitschrift hier rein setzen, nachdem ihr Heft erschienen ist, weil er dort in stark gekürzter Version erscheinen wird. Für mich ist das OK.

Ich wünsche euch eine schöne Rest-Woche.
Viele Grüße,
J.
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