Insulinausschüttung reduzieren und Insulinspiegel checken lassen. Das riecht mir alles sehr nach Hyperinsulinismus und Insulinresistenz. Dieses Thema mal beim Arzt vortragen und Werte bestimmen lassen.
- Kohlenhydrate minimieren (auch beim Obst auf niedrigen glykämischen Index achten)
- Proteine auf ca. 1,5 bis 2g/kg fettfreie Muskelmasse reduzieren (beim beschriebenen Sportumfang).
- Keine Milchprodukte! Jogurt, Quark usw bewirken teils höhere Insulinausschüttung als Weißbrot
- Keine Süßstoffe und Light-Getränke. Wasser ist das einzige, was Sinn macht.
- KH auf 50-100g/d reduzieren, Proteine wie beschrieben - der Rest Fett (gesättigte und einfach ungesättigte Fette sowie ein paar mehrfach ungesättigte, vorzugsweise Omega-3).
- Reichlich Gemüse, denn die löslichen Ballaststoffe liefern den Darmzellen über symbiontische Darmflora kurzkettige Fette, die deren Funktionsfähigkeit verbessern und so den Stoffwechsel auf mehr Fettverbrennung einstimmen.
- Lieber nur eine oder zwei Mahlzeiten am Tag, statt die oft empfohlenen fünf, denn jede Mahlzeit bedeutet i.d.R. Insulinaktivität und damit Ausbremsen des Speicherfettabbaus.
Speicherfett wird nur abgebaut, wenn der Insulinspiegel niedrig ist und Glucagon seine Arbeit machen kann. Insulin wir getriggert durch (in dieser Reihenfolge):
Mischungen aus Porteinen mit KH, gefolgt von KH, gefolgt von Proteinen.
Fett bewirkt keine Insulinausschüttung, liefert aber Glucose durch die Glycerolbrücken der Triglyzeride im Speicherfett, wenn diese in freie Fetsäuren zerlegt werden. Wenn die Energiezufuhr zu stark gedrosselt wird, dann drosselt auch der Stoffwechsel seinen Grundumsatz und/oder sorgt für Reduktion der Bereitschaft sich zu bewegen. "Semi-Starvation" führt langfristig nur zum Jojo-Effekt und einer dauerhaften Absenkung des Grundumsatzes. Wird versucht nur über mehr Sport abzunehmen, so reagiert der Körper mit mehr Appetit, was den Abnehmerfolg ausbremst. Die klassischen Diätempfehlungen führen erfahrungsgemäß so nach kurzfristigen Erfolgen zu langfristig höherem Gewicht.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt also beim Beherrschen des Insulinstoffwechsels indem dieser wie beschrieben normalisiert wird, gepaart mit moderater Steigerung der sportlichen Aktivität, insbesondere solcher, die zu mehr Muskelmasse führt.
Hilfreich ist dabei auf industriell bearbeitete Nahrungsmittel, Getreideprodukte, Milchprodukte und Hülsenfrüchte weitgehend oder gänzlich zu verzichten und die Ernährung auf natürliche Lebensmittel wie Gemüse, (wenig) Obst, mageres Fleisch, fetten Fisch, Meeresfrüchte, Nüsse und Samen zu stützen und sich dabei auch satt zu essen. Satt - nicht überfressen! Wer wieder lernt in sich rein zu hören, braucht keine Kalorientabellen und irgendwelche Formeln, die ohnehin für die Tonne sind, da unser Stoffwechsel komplexer ist, als es eine vereinfachende Anwendung der Gesetze der Thermodynamik vortäuschen.
Süßigkeiten - egal wann - sind so ziemlich das Kontraproduktivste was man zu sich nehmen kann da diese eine massive Insulinausschüttung zur Folge haben und es mehrere Stunden der Nahrungskarenz bedarf, diese soweit abgebaut zu haben, dass die Fettreserven wieder angegriffen werden können.
Gruß Robert