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Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Dehnen?
Nicht am frühen Morgen, weil zu diesem Zeitpunkt die Beweglichkeit eingeschränkt ist.Darüber hinaus gibt es aber viele gute Gelegenheiten zum Dehnen.
- Du beginnst dein Lauf- oder Radtraining in den Trainingsbereichen GA1 oder KO. Nach 15 Minuten kannst du dann dein Dehnprogramm durchführen und danach mit der Ausübung der Sportart fortfahren.
Die durch das statische Dehnen hervorgerufene temporäre Minderung der Maximalkraft/Schnellkraft dürfte für das Ausdauertraining ohne Bedeutung sein.
- Auch nach dem Training können sich gute Gelegenheiten zum Dehnen ergeben. Direkt nach einem harten Kraftausdauertraining wirken sich allerdings statisches Dehnungen negativ für die Regeneration aus, weil noch zu viel Laktat im Muskel vorhanden ist.
Umgehe diese Problematik, indem du den Unterkörper nach dem Schwimmen und den Oberkörper nach dem Laufen und Radfahren dehnst.
- Für ein gesondertes Dehnprogramm kannst du dich durch ein Rumpftraining aufwärmen.
Bei Diskusssionen zu diesem Thema wirst du immer wieder auf Kommentare stoßen, bei denen die Notwendigkeit des Dehnens grundsätzlich in Frage gestellt wird. Dies hat zum einen damit zu tun, dass man früher von bestimmten Effekten des Dehnens ausging, die heute gut widerlegt sind. Dehnen ist der Regeneration nicht förderlich, mindert kurzfristig die Maximalkraft und ist für die unmittelbare Verletzungsprophylaxe nicht geeignet.
Das Ziel des Dehnens ist die Erhöhung der Gelenksbeweglichkeit. Anzustreben ist dabei eine optimale und nicht eine maximale Beweglichkeit. Eine zu große Beweglichkeit kann die Anfälligkeit für Verletzungen sogar erhöhen. Mit der Beweglichkeit ist es wie mit einem Glas Bier. Dieses sollte optimal gefüllt sein, eine weitere Füllung ist zunächst unpraktisch und führt bei weiteren Maximierungsversuchen einfach nur zu einer Sauerei.
Dehnen ist für jene, die es nötig haben. Ich habe es nötig. Deshalb kenne ich mich aus.
Gruß
Gimlet
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