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Autofahren tut man nicht, weil es kostengünstig ist, sonder weil man sich den Luxus leisten will, egal ob als Statussymbol (SUV), aus praktischen Gründen (Transport, Flexibilität) oder wegen gewisser Prioritäten (Wohnen im Grünen, Arbeit in der Stadt).
Sind die Sprit/Unterhaltskosten objektiv zu hoch, ändert man die Prioritäten - das wird aber immer nur bei wenigen im äußersten Extremfall zutreffen. Viel wahrscheinlicher ist es, daß man aufs Auto aus Gründen verzichtet, die wenig mit den Kosten zu tun haben (s. den Trend bei Jüngeren, nicht unbedingt gleich ein Auto mit 18 zu haben, wie früher).
Ich glaube nicht, daß die Spritpreise auch nur in der Nähe einer echten "Schmerzgrenze" im Sinne von Verhaltensänderung der Menschen liegen. Darin bestärken mich verschiedene Beobachtungen, z. B. :
Als Kind lebte ich in Rumänien. Mein Vater, gutverdienender Arzt, verdiente ca. 3000 Lei/Monat. Spritkosten: 4,5 Lei/l. Ich kannte keine Familie ohne Auto, und wenn's ein Trabi war. Keiner klagte über die Kosten, es war halt so.
oder
Jede Woche sehe ich 2 - 3 Autos, die mit laufendem Motor leer vor dem Bäcker, Bank, etc. stehen. Die Fahrer reagieren auf Nachfrage ob der Sprit so billig sei, alle gleich (meist genervt): spielt keine Rolle, und außerdem hätte man ein Kat. Es sind nicht nur die teuren Limusinen, alle Klassen sind dabei.
Es ist halt in der Natur des Menschen, sich etwas Gutes/Schönes zu leisten, und dann etwas zu jammern, wie teuer das ist - das erhöht den gefühlten Wert des Besitzes auch noch. Ich fahre auch gerne meine Zipps, und ärgere mich über die Kosten für die Schlauchreifen. Aber es ist mir im Endeffekt doch Wert, solange ich es mir gut leisten kann.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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