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Heute in den frühen Morgenstunden ist Maria M. gestorben.
Als ich am Vormittag hinkam, um Absprachen wegen einer ambulanten Sterbebegleitung durch einen Hospizverein zu treffen, lag sie noch in ihrem Bett und sah friedlich aus. Der Arzt war gerade da.
Ihre Tochter war morgens auch schon bei ihr. Sie versteht nicht, dass die Mutter tot ist, sagte, dass "die Mutti schläft".
Als ich bei ihr am Bett stand und ihr über den Kopf strich, sagte ich, was mir durch den Kopf ging: "Gut gemacht, Frau M.!" und niemand der Anwesenden hat mir widersprochen.
Jetzt ist ein 86 jähriges, ich glaube nicht leichtes Leben zu Ende gegangen und mir bleibt nicht mehr viel zu tun: Die Urkunde über die Bestellung zur gesetzlichen Betreuerin zurück zum Gericht schicken, zusammen mit einer Sterbeurkunde und einem Vermögensverzeichnis (sie hat natürlich keins, außer dem angesammelten Taschengeld). Es gibt wohl noch einen Sohn, aber niemand weiß, wie man ihn erreicht und es bestand kein Kontakt mehr.
Frau M. wird ein Armenbegräbnis bekommen, das ist ein bisschen traurig.
Ich bin jetzt erleichtert, dass sie schnell und scheinbar friedlich gestorben ist und bin echt froh, dass diese Baustelle für mich nun weg ist. Hört sich doof an, als ob ich froh sei, dass ein Mensch tot ist. Bin ich auch, aber nicht so, wie es sich anhört... irgendwie... Ich will einfach nur sagen, dass ich jetzt mal wieder durchatmen kann und vielleicht ein bisschen zur Ruhe komme.
Viele Grüße, bis bald
J., ganz entspannt eigentlich.
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