Wie ihr Euch da alle als moralische Instanzen aufpudelt: der, ja aber der überhaupt, VIEL SCHLIMMER, du hast ja keine Ahnung, ich weiss ja wie es läuft aber DAS ist zu viel, blabla.
Spitzensport ist kein Honiglecken und viele der absoluten Topleute sind fürchterliche, unsympathische Egomanen, die wenig Rücksicht auf andere nehmen und für den Erfolg sehr viel (für uns Normalbürger oft: viel zu viel) in Kauf nehmen, siehe Armstrong, Maier, Kahn, Schumacher und einige mehr.
Armstrong ist und bleibt aber dennoch ein Radgott (ebenso wie Ullrich), ob Euch das passt oder nicht. Ob ich ihn jetzt persönlich sympathisch oder unsympathisch oder seine Methoden toll oder nicht so gut finde, ändert daran rein gar nichts und ich habe auch nicht das Gefühl, mich moralisch (bzw eher: moralinsauer) über diese Leute erheben zu müssen, indem ich sie öffentlich ablehne.
Armstrong hat es übrigens als einziger geschafft, den Dopingschlamassel juristisch unbeschadet und formal unbescholten zu überstehen. Auch das ist für sich eine gewaltige, nicht für möglich gehaltene, Leistung (wieder: ob man das jetzt gut findet oder nicht) und ich finde, dass das viel über ihn aussagt. So nebenbei macht es auch wieder einmal den ewigen feinen Unterschied zum guten alten Jan Ullrich deutlich.
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