Start um 10.30 h zum höchsten Berg Spaniens, über den längsten Aufstieg Europas mit 50 km. Wenn man Teneriffa aus der Luft sieht, stellt man fest, dass die Insel im Grunde nur aus dem Teide besteht, er ist der höchste Punkt und von da aus geht es nur bergab. Alle anderen Erhebungen sind im Prinzip Nebenschauplätze. Das Ziel ist vom Start aus schon gut erkennbar:
Holger stellt die Route vor. Aufstieg über Chio, hier gibt es noch einen Espresso. Dann ca. weitere 3 h Aufstieg und Abfahrt über Villaflor. Alles klar? Dann los. Bis Guia haben wir, wie gewohnt, viel bis sehr viel Verkehr, es ist zum verrückt werden. Früh kommen auch Wegweiser in die richtige Richtung in Sicht:
Dann der Abzweig und - der Verkehr kommt zum erliegen! Das ist sehr schön, leider nur ist die Straße in furchtbarem Zustand:
Ich bin ziemlich frustriert, denke, dass ich so die Abfahrt kaum geniessen kann, aber die meiste Zeit geht der Aufstieg doch ziemlich problemlos. Eine Hilfe ist mir auch Fritz, bei dem ich immer mal lutschen kann. Er fährt stur Puls 130, obwohl er mehr drauf hat, aber er sagt, dies sei ja sein Training und kein Rennen. Gut für mich, so kann ich mich manchmal ausruhen. Ausruhen? Bei 2500 hm kann davon kaum die Rede sein. Und für mich ist es schwer, sehr schwer, denn ich habe von Bergen keine Ahnung (gehabt, Leute, gehabt, jetzt kenne ich einen, und was für einen!). Bei km 15 (zum Ziel) verspreche ich mir eine Cava auf dem Gipfel, Psychospielchen, das wieder mal super klappt, ich bin ja so einfältig. Ich freue mich also beim Quälen die ganze Zeit auf ein Glas Sekt auf dem Gipfel und denke: "Super, Jan, in Spanien gibt es Freixenet Brut Nature (Dosage Zero), das ist trocken wie Staub, das ist für dich gut." Aber leider verfällt die Gruppe. Die beiden, die ich als schwächer als mich eingeschätzt habe, sind gar nicht gestartet und so bin ich ziemlich hinten. Als Fritz und ich den Abzweig in ca. 2200 m Höhe erreichen, warten Stefan (2. Guide) und die anderen aus der langsameren Gruppe schon, die schnelleren sind mit Holger schon in Richtung Villaflor abgefahren. Eine Gipfelhütte gibt es hier nicht und so wird nach 1-2 Photos aufgebrochen. Wir fahren also Richtung Villaflor, nochmal ein paar Meter klettern und dann die laaange Abfahrt. Und oh Wunder, welch geschickte Routenwahl: die Straße ist hier viel besser!