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Zitat von Faul
Kann mich mal einer aufklären, warum eine höhere Inflation für Gläubiger in der Realität gut sein soll? In der Theorie mag das ja so sein, aber in der Realität?
Die meisten langlaufenden Kredite haben eine Bindung für max. 10 Jahr, dann wird der Zins mal ordentlich angepasst.
Wenn mein Gehalt in der Zeit aber nicht mit der Inflation mitwandert, ich also Realeinkommensreduzierungen habe, dann habe ich doch gar nichts von der Inflation oder? Ich muss mehr zahlen, habe aber weniger. Und m. W. gab es in D in den letzten zehn Jahren eher eine Realeinkommensreduzierung als eine Realeinkommenserhöhung.
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Du meinst nicht Gläubiger, sondern Schuldner, oder?
Die Löhne müssen mit anziehen, ansonsten wird es kein Wachstum geben. Der Anteil an Zinsleistungen und Tilgungen an deinem Ausgaben wird prozentual kleiner. Selbst wenn Du im Zuge der hohen Inflation einen Kaufkraftverlust erleidest, so ist deine Schuldenquote doch geringer. Den Kaufkraftverlust haben aber alle Gleichermaßen. Die Verringerrung der Verbindlichkeiten nur derjenige, der welche hat. Vermögen werden ja auch weniger.
Die Aussage, dass Inflation gut für Schuldner ist also eine vergleichende Aussage. Das Vermögen von Schuldnern entwickelt sich ohne Anpassung der Zinsen halt besser als der der Anderen. Dass die Kreditzinsen nach 10 Jahren angepasst werden ist kein großer Nachteil. Insbesondere, wenn der Schuldenstand kleiner ist. Die zwischenzeitliche Ersparnis bleibt dir ja. (Insofern Du sie in Sachgüter umsetzt.)