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Alt 10.11.2011, 12:04   #852
Pantone
Szenekenner
 
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Special "Sondermüll"

Alle Triathleten stehen bekanntermaßen unter Generalverdacht, einen am Sträußchen zu haben. Das Gute an ihnen ist aber, dass sie vergleichsweise viel Zeit für ihren Sport aufwenden und zumindest in diesem Zeitraum ihren Mitmenschen hoffentlich wenig auf die Nerven gehen. Möglicherweise trainieren sie aber auch einfach nur so viel, um ausgesprochen kommunikativen und sendungs-bewussten Nicht-Sportlern aus dem Weg zu gehen. Und wenn sie dann müde und zufrieden wieder unter Leuten sind, sind sie der Welt geistig so weit entrückt, dass sie fast jedes Gespräch mit einem Lächeln ertragen:

Samstag Abend. Wir sind zu einem Geburtstag eingeladen. Ich schaue mir interessiert den Gabentisch des Geburtstagskindes an. Für meinen Geschmack nichts dabei, aber das macht nichts, schließlich ist das ja keine After-Wichtel-Party, auf der hin und her getauscht wird. Allein die Pappschachtel "SockStars" erreget meine Neugier.

Wer, um Himmels Willen, denke ich, kauft denn so was? Braucht die Welt doch gar nicht. Oder etwa doch? Und dann geht´s los: Eine sich anpirschende Frau outet sich als Schenkende und klärt mich unverzüglich über die Vorzüge der kleinen bunten Plastikscheiben auf, an die man jeweils ein paar Socken friemeln kann. Allen Ernstes erklärt mir die für Ende 30 etwas zu korpulente Frau mit dem praktischen Kurzhaarschnitt, was denn an den Dingern so toll ist. Wenn sie, so berichtet sie begeistert, ihre Wäsche nach 30, 40 und 60 Grad sortiert, dann rutscht ihr jetzt keine Socke mehr durch. Ja, Glückwunsch, echt irre. Die Plaste-Ollis vertragen sogar eine Behandlung im Trockner und dann wandern alle schwuppdiwupp in die Sockenschubladen der einzelnen Familienmitglieder (dass jedes Mitglied seine eigene Socken-Chip-Farbe hat, muss ich jawohl nicht betonen). Die gesamte Familie ist mittlerweile darauf dressiert, die schmutzigen Socken direkt wieder auf einen Socken-Chip zu montieren bevor sie in den Behälter für Schmutzwäsche wandern. Und das Allerbeste ist, dass man auch keine Socken mehr durcheinander bringt, die zwar gleich aussähen, aber nicht gleich alt seien. Da gucke ich sparsam, weil ich beim besten Willen nicht weiß, wovon die Waschfrau redet. Aber geduldig erklärt sie es mir: Wenn man zum Beispiel ein Paar Socken vor drei Tagen und ein anderes vor zwei Wochen gekauft hat, möchte man die ja nicht durcheinander bringen, sondern immer gemeinsam tragen. Da ist es dann aber um meine Fassung geschehen. Mit einem gemurmelten "Echt praktisch" und "Ich muss mal kurz verschwinden" rette ich mich in den Waschraum.

Seit dieser Begebenheit sehe ich Trainingspläne mit anderen Augen. Dienten sie mir bisher als grobe Pi-mal-Daumen-Orientierungshilfe, weiß ich jetzt, dass es da draußen hinsichtlich Organisation, Effizienz und Kontrollwahnsinn ganz andere Kaliber gibt. Im direkten Vergleich ist der Großteil der Triathleten vielleicht sogar ausgesprochen harmlos. Und weil´s viel Schlimmeres gibt, werde ich Trainingspläne in Zukunft viel ernster nehmen.
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