Die aktive Sterbehilfe bringt viele Probleme mit sich. Erstmal halte ich es zwar durchaus für das Recht des Einzelnen, über sein Leben und damit auch seinen Tod frei zu bestimmen - aber aktive Sterbehilfe zuzulassen dürfte enorme gesellschaftliche Folgen haben, und dafür ist das genannte Beispiel ein sehr gutes.
Wenn Sterbehilfe weithin gesellschaftlich akzeptiert wäre, so würde gegenüber totkranken sicher ein gewisser Erwartungsdruck aufgebaut, gerade in Zeiten explodierender Kosten im Gesundheitswesen... überzeichnet kann ich mir dann Appelle wie diesen vorstellen: "ach komm Omi, da geht nix mehr, sag dem Arzt doch das Du endlich die Spritze willst, dann krieg ich Dein Haus und Du kostet nix mehr".
Ich halte es für extrem erstrebenswert, die Palliativmedizin so weit voranzutreiben, das zumindest der Wunsch zu sterben hervorgerufen durch Schmerz nicht mehr aufkommen kann. Eine völlige andere Geschichte ist passive Sterbehilfe bei z.B. irreversiblem Koma, da bin ich ganz klar für.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us. ~Scott Jurek
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