Zitat:
Zitat von Helmut S
Scotti, weißt Du was ich nicht verstehe?
Warum kann man auf youtube ein Video von einem Kabarettisten finden, sich dann aber andererseits im Internet nicht über das Thema informieren, indem man z.B. mal die spezifischen Länderverordnungen dazu liest?
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Dies hier ist "das Internet". Man kann sich zu allen Themen an anderen Stellen im Internet kundig machen. Wenn alle deinem Wunsch Folge leisten würden, könnte man dieses Forum schließen. Es scheint eher, dass dir das Thema nicht in den Kram passt.
Der Wahrheit ist es übrigens egal, wer sie ausspricht.
Zitat:
Zitat von Helmut S
Das Thema ist tatsächlich, dass ich in KHs resistente Keime bilden. Das Thema ist nicht neu und auch regelmäßig in den Median.
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Umso schlimmer wenn das Thema nicht neu ist. Dass es regelmäßig in den Medien ist, sehe ich eher nicht so. Da stimme ich dem zu, was Pispers dazu sagt.
Da bislang keine fundierte Kritik an den Aussagen oder an den Zahlen von Pispers kam, gehe ich davon aus, dass die Infromationen stimmen und habe die Zahlen einfach mal in Relation zu anderen Zahlen gesetzt:
500.000 - 600.000 MRSA Infektionen / Jahr in Kränkenhäusern
15.000 Tote / Jahr durch diese Infektionen
288.297 Verkehrsunfälle mit Personenschaden in 2010
3.648 Tote durch Verkehrsunfälle in 2010
d.h.:
Es treten durch unprofessionelles Verhalten der Schulmediziner in Krankenhäusern doppelt soviele "Unfälle" mit MRSA auf als es Verkehrsunfälle mit Personenschaden gibt.
Es sterben 4 mal soviele Menschen an unprofessionellem Verhalten in Krankenhäusern durch MRSA als es Tote bei Verkehrsunfällen gibt.
Wenn man jetzt noch die Zeit, die man in einem Auto sitzt mit der Zeit die man Patient in einem Krankenhaus ist in Relation setzt, kann man erahnen wie gefährlich ein Krankenhausaufenthalt alleine wegen der MRSA-Problematik ist.
Und in diesen Zahlen sind nur die MRSA - Fälle und keine anderen "Kunstfehler" oder gar Nebenbwirkungen enthalten.
Zitat:
Zitat von Helmut S
... Die entsprechenden Verordnungen beschäftigen sich nun vor allem damit, dass die KH-Verwaltungen einen Hygienebeauftragten implementieren, ein Ausbruchsmanagement aufsetzen, Risiken managen und dokumentieren. Es müssen Hygienekommissionen gebildet werden und spezielle Planstellen geschaffen werden. Wie es heutzutage bei klammen Staats/Länder/Gemeindefinanzen halt so ist, das Ganze mit - vorsichtig formuliert - enger Finanzausstattung um nicht zu sagen in manchen Fällen ohne zusätzliches Geld.
Diese Vorschriften betreffen also zunächst vor allem die KH Verwaltung / das KH-Management und zielen darauf ab, wenigstens in dem grundlegendsten aller Dinge - der Sauberkeit und Hygiene - ein Mindestmaß an Qualität zu erhalten.
Das Ding ist kein Thema für die evidenzbasierte Medizin, sondern ein Thema für die Verwaltungen, kaputte Gesundheitssysteme, Sparwut in den Verwaltungen und Personalmangel.
Im Endeffekt ist das die Dokumentation des kompletten Versagens unserer Gesundheitspolitik, der Dekadenz der Verwaltungen, das rauspressen des letzten EUR aus zu kleinen Budgets und leeren Staatskassen in einem so hohen Grade, dass mittlerweile Menschen daran sterben. Es ist ein politisches Versagen und kein Medizinisches.
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Viel Text, der die Schuld auf die fehlenden Vorschriften, die Verwaltung und die Kosten schiebt.
Ich erwarte von jemandem, der ein jahrelanges, scheinbar hochqualifizierendes Studium abgeschlossen hat, dass er das einmaleins des Faches beherrscht. Hier also, dass er sich selbstverständlich an Hygienemaßnahmen hält, auch ohne dass es besondere Gesetze dazu geben muss.
Mir kommt das vor, als würde ein Elektriker einen tausende Euro teuren Kronleuchter verkaufen und anbringen und dann sagen, die Klemmen wären zu teuer gewesen, er habe die Drähte halt einfach so zusammengetüddelt. Und auch das Anschrauben der Erde würde einfach zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Der Kronleuchter würde schließlich auch so leuchten.
Dem Elektriker schreibt der Staat nicht vor, wie er Kronleuchter richtig zu montieren hat. Das bekommen die Elektriker alleine hin, mit ihrer Lehre, den selbst verfassten Normen, ihren eigenen Organisationen, der Innung ... und wehe der Elektriker hält sich nicht dran. (ich hoffe ich habe das richtig beschrieben, bin kein Elektriker)
Jetzt muss der Staat also hingehen und Gesetzte für Mediziner machen, weil sie sich nicht an die einfachsten Hygieneregeln halten ... wie peinlich ist das denn?