Das mit dem Freund war ja auch nur ironisch gemeint, denn wer Freunde hat wie Dich, braucht keine Feinde mehr
In der ersten Klasse beschäftigt man sich nicht mit "Erkenntnistheorie", "Kritischem Rationalismus" und "Karl Popper" - ich habe ein paar mehr Klassen besucht, drum weiß ich das vielleicht ein wenig besser. Schade, dass Du nicht die Gelegenheit hattest über die erste Klassen hinaus aufzurücken, wenn ich Dich richtig verstanden habe.

Ich versuch Dir mal in einfachen Worten zu erklären, was ich meinen Studenten erkläre, wenn sie das kleine Einmaleins der Forschungsmethodik in der Marktforschung - wie die "evidenzbasierte Medizin" in Ihrer Methodik eine empirische Wissenschaft - erlernen müssen.
Einfach ausgedrückt:
Du wolltest
Belege (keine Beweise) für meine These, dass Homöpathie bei Tieren was hilft.
Ich habe Dir einen Link zu rund 200 wissenschaftlichen Artikeln die sich mit dem Thema beschäftigen geliefert, die sich mit dem Thema beschäftigen und mit Sicherheit auch einen hohen Anteil an Studien beinhaltet, die zum Ergebnis haben, dass man die These, dass Homöopathie bei Tieren was hilft, nicht widerlegen kann.
Da man in der ersten Klasse leider nicht lernt, dass man mit empirischer Forschung aus fundamental-logischen Gründen nie etwas beweisen kann, sondern ausschließlich auf dem Wege der
Falsifikation von Hypothesen Erkenntnisfortschritt möglich ist, muss der Opponent einer These (d.h. Du, da du meine These für Unfug hältst nehme ich mal an) die Falsifikation antreten. Dem Vetreter der Hypothese ist es ja leider aus logischen Gründen grundsätzlich unmöglich seinen Standpunkt mittels empirischer Forschung zu
verifizieren (d.h. beweisen). Du hast mich dann richtig verstanden, wenn Dir klar wird, dass es in der empirischen Forschung deshalb nie eine Theorie geben kann, die man als "wissenschaftlich bewiesen" bezeichnen darf, denn man kann lediglich sagen, dass die momentane Hypothese bis zu ihrer (in Teilen oder kompletten) Falsifikation als gültig angenommen werden muss. Eine teilweise oder komplette Falsifizierung führt dazu, dass die Gegenhypothese, gegen die die Ausgangshypothese (Nullhypothese) getestet wurde, dann als vorläufig nicht widerlegt betrachtet wird, also zur "neuen Theorie" aufsteigt und die alte ersetzt.
Redet also jemand, wie Du, von "Beweisen" im Zusammenhang mit empirischer Forschung, dann redet er in zweierlei Richtungen Bullshit: "Erstens" hab ich grad ausgeführt (es gibt keine "wissenschaftlich bewiesene Studien" oder "Zusammenhänge" in der empirischen Wissenschaft, das ist alles Dumpfbackengelaber aber leider nicht auszurotten, wie die generelle grundlegende Dummheit der Menschheit *) und zweitens ist Mathematik ("Mathe 1.Klasse") keine empirische Wissenschaft und somit hast Du ohnehin völlig das Thema verfehlt. Ich empfehle Dir, Dich mit
induktiver und deduktiver Methodik in der Wissenschaft zu beschäftigen, dann verstehst Du auch besser, wer hier wem was zu widerlegen hat und was wer niemals beweisen können wird.
Wenn Du erwartest, dass ich meine Zeit opfere, Dir deine Bringschuld abzunehmen und die These, die ich verteten habe, selbst zu falsifizieren ist das ja wohl nicht ernst gemeint
Nix für ungut...
*
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
P.S. Zum Einlesen in das Thema der Logik moderner Forschung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Falsifikationismus