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Zitat von docpower
Ich gebe pro Vegetarier zu bedenken, dass die Evolution ja nicht nur das Überleben der Spezies Mensch an sich zur Folge hat. Glücklicherweise hat sich auch die Kapazität des menschlichen Hirns und seine Intelligenz weiterentwickelt, damit verbunden auch seine Emotionalität und seine Empathie mit der Kreatur.
Schliesslich: Die Therapie von Leiden, die Folge des Verzehrs von Fleisch sind, kostet ebensoviel wie die Behandlung von Leiden, die mit dem Rauchen in Zusammenhang gebracht werden". Quelle: WELT AM SONNTAG v. 3.12.95 "Neue Erkenntnisse über die Vorteile vegetarischer Ernährung".
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Ich glaube nicht, dass die Evolution - was immer wir uns metaphysisch darunter vorstellen müssen - in ihrem Wirkungs- und Gestaltungsmechanismus etwas mit Empathie, Emotionalität usw im Sinn hat. Ich lehne auch die Sichtweise des "Intelligent Design" ab und glaube auch nicht an eine höhere moralisch-ethische Instanz wie einen Gott. Was wir als Moral und Ethik bezeichnen, ist eine Erfindung des Menschen und somit Kulturleistung, aber nicht Teil der Natur.
Wer (insbesondere als Mediziner) behauptet (wahrscheinlich habe ich dich fehlgedeutet), dass eine anerzogene und sich kulturell im Zeitgeist befindliche Hinwendung zu solchen, sicherlich lebenswerten Werten eine grundlegende Veränderung des Stoffwechsels zur Folge hat und so die elementaren genetischen Programme, die in uns laufen bewußt veränderbar wären, sollte vielleicht nochmal ins ein oder andere einführende Lehrbuch schauen. Man produziert nicht plötzlich sein eigenes B12 oder Eisen, nur weil man ein guter Mensch sein will und keine Tiere mehr isst und man wird dadurch auch nicht unangreifbar für Lectine und Phytate. Schön wenn's so wäre - aber das ist Lummerland.
Dass Empathie innerhalb der Evolution der Gattung Homo als soziales Wesen eine treibende Kraft war, ist unbestritten, aber nicht, was die grundlegende Funktionsweise unseres Stoffwechsels angeht, so wie er sich eben darstellt: Als der eines Omnivoren, der regelmäßig auch tierische Nahrung zu sich genommen hat und nehmen sollte, wenn er artgerecht leben will, weil ihm sonst wesnetliche Nährstoffe fehlen. Empathie dem Rest der Schöpfung gegenüber sichert uns aber Lebensmittel, die diesen Namen auch verdienen. Artgerechte Tierhaltung und ökologische Landwirtschaft bezeugen Respekt der Natur gegenüber und fördern gleichzeitig unsere eigene Gesundheit.
Insofern hast Du also recht.
