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Zugabe zum Herbst: Wilhelm Müller
Wilhelm Müller:
Herbst
In den Reben lieg ich hier,
Grün und gelb umrankt,
Wo die schwere Traube mir
Um die Lippen wankt.
Netze sie mit frischer Kost,
Herbst, ich wittre was –
Hast du denn noch keinen Most,
Alter Herr, im Faß?
Ist es noch nicht Kelterzeit
In dem Garten hier?
Mach dich, Winzerin, bereit
Und komm her zu mir.
Traub an Traube dränget sich
Deinen Händchen zu,
Bittend: Ach, zerdrück mich,
schönes Mädchen du!
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
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