Guten Morgen,
ich liege noch, bzw. wieder gemütlich im Bett, weil heute meine nächste Angehörigengruppe startet, ich also bis 20:30 Uhr in der Klinik rumhänge, da gehe ich erst um 12 Uhr hin. Eigentlich hatte ich heute Morgen das Schwimmtraining von gestern nachholen wollen, eine lange 4,5 km Einheit, aber ich bin mal wieder nicht aus dem Bett heraus gekommen. Mist, jetzt ärgere ich mich. Und versuche gleichzeitig, die Sache mit der mir langsam zu Eigen werdenden neuen Lockerheit zu sehen: ist doch so was von egal, ob ich diese 4,5 km geschwommen bin oder nicht. Verdiene ich mein Geld mit Schwimmen? Nein! Gewinne ich irgendwelche Medaillen? Nein! Geht's um irgendwas mehr als ein Freizeitvergnügen? Nein! Also, was soll's? Naja, und trotzdem schlägt auch ein anderes Herz in mir, das danach trachtet, die Vorgaben des Trainers penibel einzuhalten, möglichst viel zu trainieren.
Am Dienstag Abend war ich zum ersten Mal seit Wochen, genauer gesagt seit dem Beginn der Sommerferien, beim Training im Schwimmverein. Es hat viel Spaß gemacht. Mittwoch Morgen war es dann soweit: Zum ersten Mal wieder schwimmen im Hauptbad, weil das Freibad jetzt zu ist. Ich war gespannt, wen ich alles antreffen würde. Und sie waren alle da: Der Hektische, der Regenbogen-Brillenfisch, der Seitenschwimmer, die Qualle und einige andere. Fest integriert sind nun auch die beiden Ortvorsteherinnen der Weight-Watchers-Gruppe, die dem Shakira-Bauch leider auch noch keinen Schritt näher gekommen sind. Sie haben mittlerweile ihre festen Stammplätze im Becken, auf denen sie munter quasselnd ihre Bahnen ziehen.
Einer der Stammgäste wurde am Mittwoch 93 (!) Jahre alt! Er kommt täglich zum Schwimmen und ist immer nett und freundlich. Das sind echte Vorbilder für mich. Es war wirklich schön, wieder im Hauptbad zu sein.
Ich mag ja auch Kurzbahn-Becken. Am Mittwoch sollte ich 400m einschwimmen und dann 3x1000m im Wettkampftempo mit 200m locker dazwischen und am Ende 200m ausschwimmen. Es hat mir viel Spaß gemacht und mit den Zeiten der 1000er war ich zufrieden:
17:24 Minuten
17:04 Minuten
17:12 Minuten
Dabei hatte ich ab 7:20 Uhr für eine Weile das Becken mit den 6 Bahnen ganz für mich alleine, ab 7:30 Uhr waren wieder ein paar Leute dabei, aber es war halt wieder mal ganz entspannt. Ich darf gar nicht daran denken, dass ich ab jetzt an den Wochenenden wieder in das ätzende Leistungszentrum muss, grauenhaft!
Vor einigen Tagen bekam ich eine nette Mail von einer Frau, die ich eigentlich eher flüchtig kenne: Ein paar Freundinnen und sie suchen noch eine Mitstreiterin für ein Inferno 2012 Team, der MTB Part ist noch zu vergeben, ob ich nicht Lust hätte? Ach, warum nicht? Es gehe nicht um gute Zeiten, sondern nur ums Ankommen und Spaß haben. Prima, für Ankommen und Spaß haben bin ich doch Spezialistin. Es sind 30 km, vermutlich aber etwas schwieriger als die Strecke in Wuppertal von letzter Woche.

Ich werde ihr nachher mal antworten, dass ich mir das durchaus vorstellen könnte, aber vor der endgültigen Entscheidung erst mal noch mit meinen Ärzten sprechen will, was die dazu sagen. Und vielleicht noch mit der Schweizer Berglaufspezialistin, die auch MS hat und mit der ich in einen kleinen Mailkontakt getreten bin.
Und jetzt noch zu Shakira: Ob ihr es glaubt oder nicht, nun - im letzten Drittel des Jahres - greife ich voll an! Ich habe schon mächtig abgenommen (also ca. 2-2.5 kg) und habe heute Morgen erfreuliche 66.3 kg gewogen und das obwohl ich gestern Abend feist gekocht und gegessen habe für einen Bekannten, den ich lange nicht gesehen hatte und der nun Vegetarier werden will. Ich bin guter Dinge, dass ich nächsten Monat die 66 kg Grenze unterschreite. Ich bilde mir ein, dass man auch schon ein bisschen was sieht und dass einige Klamotten lockerer sitzen. Schön, ich freue mich!
Am Wochenende werde ich zum ersten Mal nach 1,5 Jahren Pause wieder im Altenheim arbeiten, das ist ja 20 Jahre lang mein Nebenjob gewesen, den ich nach dem Bandscheibenvorfall aufgegeben hatte. Ich brauche aber das Geld und starte jetzt einen Versuch, ob der Rücken das mitmacht. Richtig Bock habe ich nicht, am Sonntag um 7 Uhr dort zu sein, aber ich freue mich, wenn ich wieder etwas Geld nebenher verdienen kann.
So, das war's für heute, schöne Grüße
Judith.