Zitat:
Zitat von Kurt D.
...klar, man kann auch solch ein "vielleicht" andenken.
Man sollte dabei aber nicht reale Wirklichkeiten der jeweiligen Volkswirtschaften und der dortigen (schlimmen) fiskalischen Tatsachen übersehen. Und diese Mißstände sind nicht von den "Starken" gemacht, sondern dort über Jahrzehnte selbst Hausgemacht. Die "Stärke" der "Starken" bringt diese Mißstände nur jetzt viel stärker an die Oberfläche, jetzt - wo die Jubel-Party vorbei ist.
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Entscheidend als Basis für die Haushalte sowie übrigens auch der Rückzahlungsmöglichkeiten von staatlichen Anleihen ist m.E. die Entwicklung des produktiven Sektors und damit haben halt die eingangs starken Länder wie DE (Exportland von Waren) in der Vergangenheit von der EU profitiert und schon Schwache wie Griechenland (Importland von Waren) sind "geschrumpft", da keine strukturell ausgleichende Industriepolitik existiert(e), sondern heftigste staatliche und monopolistische Konkurrenzen. (Strukturproblem der EU: 1 Währungsraum - viele Staaten - unterschiedliche Volkswirtschaften.)
Aktuell verschärft sich diese Situation durch die Auflagen. Die Wirtschaftsleistung Griechenlands z.B. bricht drastisch ein, sie erreicht nicht mal mehr 60 % des Vorkrisenergebnisses und das BIP dürfte um ca. 7 % schrumpfen in diesem Jahr. Folge: geringere Steuereinnahmen und mehr sozial Bedürftige.
Nach der neuesten Idee soll die Mehrwertsteuer im Tourismussektor in einem Schritt von 13 auf 23 % erhöht werden. Das könnte für einige einheimische, griechische Anbieter kurzfristig den Ruin bedeuten.
Ich denke, man muss die bekannten, gravierenden Haushaltstricksereien (aller Länder übrigens :-) ) und die sog. "selbstgemachten" Probleme auf einem solchen Hintergrund sehen.
DE glaubt halt, es sich aufgrund der Wirtschaftskraft (und dank der passiven und opferbereiten Bürger auch möglich) zu leisten, 173 Milliarden Schrottschuldenpapiere der HRE in die Bad Bank (FMS Wertmanagement) auszulagern (um den Schlenker zum Thread-Thema zu machen), welche sich gerade mit 1 Milliarde (man beachte die Relation) Anleihe bei Griechenland beteiligt. Auslagerung: Ebenfalls eine reine Finanzmanipulation in der Erwartung auf anhaltende Export-Wirtschaftskraft/-macht.
Ob nun die Starken stärker und die Schwachen schwächer aus der Krise hervorgehen oder alle vom "Strudel" runtergezogen werden, kann niemand vorhersagen und hängt m.E. auch mehr von Faktoren der weltwirtschaftlichen Entwicklung ab.
-qbz