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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Das Gehirn - ein Despot?
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 01.09.2011, 13:49   #7
pinkpoison
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Bonafides Beitrag anzeigen
Spricht A. Peters nicht genau davon, wenn er sagt, dass bei einem intakten Stress-System das Gehirn den Energiebedarf über Muskel-/Leber- und Fettzellen deckt. Ein defektes Stress-System kann dies nicht, das Gehirn signalisiert uns, dass wir Energiebedarf haben. Also essen wir, obwohl wir Energie zur Genüge gespeichert haben.
Geht das nicht in deine Richtung?
Ja - aber ich bezweifle, dass das primär (!) etwas mit einem defekten Stress-System zu tun hat, sondern mit der Zufuhr der falschen Nahrung. Setz die Leute drei, vier Tage auf eine ketogene Diät und auf einmal funktioniert das System wieder. Hält blos keiner mehr aus, weil die Disziplin fehlt, sich der Gier nach Süßem mal für ein paar Tage zu entziehen. Das empfinden dann viele schon wieder als "Streß" und hauen sich ein Plunderstückchen rein...

Zitat:
Zitat von Bonafides Beitrag anzeigen
Mein Kritikpunkte sind auf Basis des Interviews folgende:

1. Wenn wir alle ein intaktes Stress-System haben und es gerade dazu da ist mit Stress umzugehen, warum ist es bei manchen defekt. Peters sagt hier, dass Ursache (Dauer-)Stress ist. Mir erschließt sich nicht, wieso wir dann ein System haben, dass dazu da ist, um mit Stress umzugehen, aber Stress genau dies kaputt macht. Der menschliche Körper ist doch kein Kannibale?

2. Wenn das System defekt ist, bedarf es nach Peters zur Heilung Stressvermeidung. Wenn wir Stress vermeiden, brauchen wir aber das Stress-System nicht, da es erst greift, sobald Stress aufkommt. Ist es einmal defekt, sollte es im besten Fall brachliegen. Er bleibt eine Antwort schuldig, die uns erklärt, wie das Stress-System gerettet werden kann. Einmal kaputt, immer kaputt ist eigentlich kein Prinzip des menschlichen Körper. Oder doch?

1. + 2. Denkt man seine Theorie zu Ende, bedeutet das konkret: Alle Dicken können nicht dünn werden, im besten Fall weniger dick. Alle Dünnen können aber Dick werden. Das klingt zunächst einmal lebensnah. Nur: Fettleibigkeit ist keine Erscheinung des frühen 20. Jahrhunderts, sondern des 21. Jahrhunderts. Kennzeichnend hierfür ist der Überfluss, die Bequemlichkeit und der angebliche aufkeimende Stress. Letzteres halte ich für medial gemachten Unfug (str.). Trümmerfrauen im mittleren 20. Jahrhundert hatten keinen Stress? Während des Wirtschaftswunder waren alle Menschen stressbefreit, haben sich zurückgelehnt, kaum gearbeitet und das Stress-System war intakt? Lächerlich! Menschen wurden immer dann fett, wenn Überfluss und Bequemlichkeit eingezogen haben, wenn sie zur Ruhe kamen und keinen Stress hatten.
Fettleibigkeit gab es in allen Epochen der Geschichte (sogar zur Zeiten der Jäger&sammler (siehe Venus von Willendorf, die ca. 25.000 v. Chr. entstand)



Sicherlich ist aber Adipositas als Volkskrankheit - und das zunehmend in den Schwellenländern! - ein Phänomen unserer Zeit, da hast Du recht.

Unser Anti-Stress-System ist meines Wissens stark hormonell gesteuert und natürlich manipulieren wir das evolutorisch entwickelte System durch Stimulanzien aller Art (Alkohol, Nikotin, Koffein,...) durch einen Schlaf-Wach-Rhythmus, der sich nicht mehr am Sonnenlauf, sondern an den Erfordernissen einer arbeitsteiligen Industriegesellschaft orientiert und meiden aufgrund von Panikmache zum Thema Hautkrebs fatalerweise das Sonnenlicht, so dass die Vitamin-D-Versorgung, die wiederum großen Einfluss auf die Funktion der Nebenieren, die im Anti-Stress-System bedeutend sind, haben. Vom Einfluss diverser Umweltgifte auf dieses homöstatische System fang ich erst gar nicht an.

So muss es grundsätzlich nicht verwundern, dass ein nicht artgerechter Lebensstil (zu dem auch Bewegungsarmut und Überfressen mit nicht artgerechter Nahrung zählen) zu Fehlfunktionen oder unzureichender Wirkung dieses Systems führen können.

Was ich allerdings eher vermute, was Herrn Peters umtreibt, ist das Einführen seines defekten Stress-Systems in den Katalog abrechenbarer Krankheiten, so dass man damit ordentlich Kohle scheffeln kann. Wenn eine systemische Fehlfunktion vorliegt, dann wird man sicher bald auch eine Therapie dafür anbieten (wenn dem nicht schon der Fall ist). Wäre nicht die erste "Krankheit" der jüngeren Zeit, die von der Schulmedizin und Pharmaindustrie erfunden wurde.... Stichwort "Disease Mongering".

Dazu z.B. :

http://de.wikipedia.org/wiki/Disease_Mongering

http://www.kiwi-verlag.de/das-progra...-3-462-04339-6
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