Mehr zur Selfish-Brain-Theorie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Selfish-Brain-Theorie
Ein entscheidender Kritikpunkt an dem ansonsten netten Ansatz ist der Irrtum, dass das Gehirn so gut wie ausschließlich auf Glucose angewiesen ist. Dem ist nicht so, denn das Gehirn läuft nach einer mehrtägigen Umstellungsphase bei Kohlenhydratkarenz ausgezeichnet auf Basis von Ketokörpern:
"The brain gets its energy from ketone bodies when glucose is less available (e.g., during fasting, strenuous exercise, low carbohydrate, ketogenic diet and in neonates). In the event of low blood glucose, most other tissues have additional energy sources besides ketone bodies (such as fatty acids), but the brain does not. After the diet has been changed to lower blood glucose for 3 days, the brain gets 25% of its energy from ketone bodies.[4] After about 4 days, this goes up to 70% (during the initial stages the brain does not burn ketones, since they are an important substrate for lipid synthesis in the brain)."
http://en.wikipedia.org/wiki/Ketone_bodies
M.a.W.: Es gibt keine essentiellen Kohlenhydrate. Nur wenn wir Kohlenhydrate zuführen, und uns nicht im Zustand der Ketose befinden, treffen die Thesen des "selfish brain" zu. Der "Teufelskreis", der im Zusammenhang mit Übergewicht usw. beschrieben wird, ist realtiv einfach zu durchbrechen, wenn man dem enzymatischen System nur ein paar Tage Zeit gibt, das Gehirn auf Ketokörper umzustellen. Dieses Prinzip ketogener Ernährung liegt u.a. der Atkins-Diät zugrunde, die - was schnellen Fettabbau angeht - erste Wahl ist.
Als Dauerernährung über ein paar Wochen hinaus aber höchst gefährlich, da zu wenig basenreich, säurebildend, reich an Purinen und (wenn man den Atkins-Rezepten folgt zumindest) reich an gesättigten Fetten, arm an bestimmten Mikronährstoffen. Dies wird aber auch von Atkins so gesehen und für die Phase des Gewichthaltens deutlich modifiziert und der Obst- und Gemüseanteil hochgefahren, muss ich fairerweise hinzufügen.