Liebe Alex,
vielen Dank für deine netten Worte. Deine Anteilnahme tröstet mich. Es ist ein schönes Gefühl, wenn ein Mensch, der mich gar nicht persönlich kennt, sich Gedanken um meine Befindlichkeit macht. Danke dafür!
Vorhin bin ich irgendwann laufen gegangen. Laufen macht den Kopf bei mir nicht frei, aber es ist trotzdem schön gewesen und an einem Tag wie diesem geht es ja darum, dem Traurigen Schönes entgegen zu setzen. Deshalb habe ich Yvonne, die natürlich viel mehr betroffen ist als ich, die ich J. nur über sie kannte, auch dazu geraten, ihre vor Tagen für heute geplante Verabredung zu einer Fotoausstellung wahr zu nehmen und nicht das Gefühl zu haben, zu Hause trauern zu müssen und nichts Schönes erleben zu dürfen.
Das Laufen war anstrengend, weil ich mal wieder seit vielen Tagen nicht gelaufen bin. 1:15 Std. war ich in der Sonne unterwegs, bin durch den Wald und oberhalb des Baldeneysees gelaufen, der unten in der Abendsonne hübsch glitzerte.
Ich habe dann auf eine Verabredung mit dem Liebsten zum Kino gehofft, aber der wollte mal wieder lieber in seine geliebte Werkstatt, um an irgendwelchen Fahrrad-Projekten zu arbeiten.
Also habe ich statt dessen nun noch mal Zwetschgenkuchen gebacken, diesmal ist er heil in den Ofen hinein gekommen. Und jetzt mache ich noch Apfelmus aus den restlichen Äpfeln von Annika. Samstag fahre ich voraussichtlich wieder ins Münsterland zum ernten.
Morgen früh holt mich um 5:30 Uhr ein Kollege von der Drogenberatungsstelle ab und wir fahren nach Duisburg zum See, um dort ein Schwimmen in die Morgendämmerung zu machen. Ein bisschen Angst habe ich, nachdem ich heute Morgen zum ersten Mal wieder gerne Handschuhe auf'm Rad angehabt hätte.
Schöne Grüße, schönen Abend, bis bald
Judith.
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