Das Wesen der Börse - wie jedes Marktes - ist die Unsicherheit, denn sie lebt von asymetrischen Erwartungen der Teilnehmer. Wenn Börsenkurse perfekt prognostizierbar wären, dann würde es keinen Handel mehr geben, denn wer verkauft schon eine bestimmte Aktie, von der er und alle anderen wissen, dass sie in zwei Wochen um 10% steigen wird? Wenn niemand verkauft, dann kann aber auch keiner kaufen und es kommt zu keiner Kursfeststellung und die Prognose widerlegt sich selbst.
Nur wenn der eine glaubt, dass die Aktie steigt, der andere aber glaubt, dass sie fallen wird (asymetrische Erwartung), kommt es zum Handel.
Dass man - sehr wenige Experten, die diesen Namen auch verdienen können das! - Börsenkurse regelmäßig mit erstaunlicher Prognosegüte (wenn auch nicht perfekt leider) prognostizieren kann, liegt daran, dass es sich entgegen des Pradigmas der "Random-Walk-Hypothese" um kein stochastisches System handelt, sondern um "deterministisches Chaos". Dessen Gesetze finden sich in massenpsychologischen Verhaltensmustern wieder, die man eben studieren muss, dann klappt das auch mit Prognosen.
Was die sog. "Experten" in den Medien von sich geben - Prognosen auf Basis volkswirtschaftlicher Zusammenhänge - ist nachweislich vom Misserfolg begleitet, weil die Grenzen der Möglichkeiten solcher Modelle ignoriert werden. Die Welt ist eben wesentlich komplexer, als die Prämisse eines "Homo Oeconomicus" hergeben. Was aber die Analysten und Banker nicht davon abhält ihre Tautologien zu verbreiten. Man darf blos nicht hinhören und mkt den wirklich scharfen Waffen an das Thema rangehen...
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