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Alt 31.07.2011, 18:27   #33
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Bob! Beitrag anzeigen
ich werde mich vielleicht unbeliebt machen, wenn ich sage:
Das ist ja gar nicht "Triathlon", wie es dem Grundgedanken entspricht.
"Das" ist eine Sportart, die mit der urprüngl. Sportart nichts zu tun hat, zufällig besteht sie aus Schwimmen, Radfahren und Laufen, sonst aber ist das etwas Anderes.

Nur weil die ITU damals (sehr gerne) sich den Vorgaben des IOC gebeugt hat, ich meine1995, gesagt hat: Windschattenfreigabe, dann Sydney 2000 oder keine Windschattenfreigabe, dann keine OS.

Was wir sehen, ist im Grunde zum Teil lächerlich, wenn ein Gomez in Hamburg schnell schwimmt und anschließend nur noch ein Ziel hat: Beim Radfahren keine Körner verschenken, die Nase nie in den Wind halten, immer lutschen. Nur noch wahre Pappnasen machen Tempoarbeit (oder aber Teamplayer, die sich aufopfern müssen wie früher Sehne). Der Rest steckt sich beinahe den Finger in die Nase. Dann geht es in die Wechselzone und nun siegt der schnellste Läufer.
Daraus ergibt sich folgende Trainingsvorgabe:
1. Fahr bloß nicht zu viel Rad, es muss gerade reichen.
2. Lauftraining bis zum Abwinken, denn es siegt nicht der beste Athlet, sondern der beste Läufer aus der 20er oder 30er Gruppe, die in die Wechselzone kommt.

und daraus resultiert folgende Erkenntnis
3. Trainiere das Schwimmen bis zur Besinnungslosigkeit, denn wenn du nicht in der ersten Radgruppe bist, wirst du nicht gewinnen.

Daraus leitet sich dann aber auch folgende Erkenntnis ab:
Schaffst du es mit 16 oder 17 nicht, die Zeit XY über die Strecke von XZ zu schwimmen, kannst du es gleich lassen. Man kann dem Athleten dann sagen:
"Junge/Mädchen - das wird nix mit dir."
Damit kann man dann seine Ziele zurückschrauben oder aber die Umfänge und sich schon mal für die Volkswettkämpfe rüsten....oder gleich aufhören.

Nur weil das IOC/die ITU eine Sportart verändern, ist das für mich kein Triathlon, denn Triathlon hat einen "Grundgedanken" (es geht nicht um Streckenlängen oder Ähnliches, es geht um den Grundgedanken) - und der existiert hier nicht mehr.
Zumal der größte Lutscher (und schnellste Läufer) der ersten Gruppe gewinnt - toll.

Ist meine Meinung, sicher provokant.
Die Leistungen der Jungs und Mädels an sich sind natürlich gut.
Ich geb' dir Recht, aber die Entwicklung der letzten 10 Jahre ist nun mal so, wie sie ist. Wir werden die Uhr nicht mehr zurückdrehen können (Höchstens im Idealfall zukünftige Entwicklungen in Richtung ergänzender innovativer Triathlon-Wettkampfformate beeinflussen können).

Persönlich habe ich vor rund 10 Jahren mit Liga-Rennen und Deutschen Meisterschaften abgeschlossen, weil es die seitdem nur noch im Drafting-Format gibt, dem ich (dank relativer Schwimm-Schwäche) nichts Positives abgewinnen kann.
Allerdings gibt es für heutige Schüler- und Jugend-Athleten keine Alternativen. Wir Erwachsenen können uns aussuchen, wo (und ob) wir uns gegenseitig messen wollen und ggf. Drafting-Rennen meiden.
Jugend-Triathleten können entweder auf Rennen ganz verzichten oder eben die gegebenen Spielregeln akzeptieren.

Hamburg (mit seiner extrem leichten Radstrecke) ist übrigens nicht unbedingt repräsentativ für den ITU-Weltcup. Bei vielen anderen Rennkursen ( inklusive auch vergangenen Olympiaden) mit eingebauten Höhenmetern genügt das Mitrollen im Feld bei weitem nicht, um spätere Siegchancen zu wahren

Bei unseren eigenen Kindern ebenso wie bei den Jugendlichen unseres Vereins versuche ich eine zu einseitige Fokussierung aufs Schwimmen zu vermeiden, damit sie jederzeit auch in Rennen mit schwierigem Radkurs oder eben in Rennen ohne Windschattenfreigabe sich behaupten können.

Bei Rennen wie dem gestrigen zahlt sich eine solche Strategie natürlich nicht aus, aber die Botschaft halte ich trotzdem für richtig: "Es gibt ein Leben jenseits des Kadersystems" (will heißen, Triathlon kann auch Spaß machen und Erfolg und Selbstbestätigung bringen, wenn es irgendwann nicht mehr für die Normen des A-, B- oder C-Kaders reichen sollte).

Geändert von Hafu (31.07.2011 um 18:36 Uhr).
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