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Wenn du von ganz woanders kommst
Es gibt Leute, die kommen vom Schwimmen oder vom Radfahren oder vom Laufen. Bei so Herkunfts-Analysen bleibt mir immer nur die Flucht nach vorn: Ich komme nämlich nur von zu Hause. Das hat sich jetzt auch als absolut richtig herausgestellt.
Ein kurzer Blick auf die Hamburger Ergebnisliste zeigt Folgendes: Das Schwimmen hinkt immerhin nicht mehr um Hunderte von Plätzen hinter den Platzierungen im Radfahren und Laufen hinterher. Das ist zwar einerseits nahezu unerklärlich, aber natürlich höchst erfreulich. Das Gesamtergebnis hingegen liegt allerdings deutlich über der besten Teilplatzierung. Das kam mir schon seltsam vor, aber ich war mir fast sicher, dass es da irgendeinen Fehler gegeben haben muss. Und davon gab´s sicher noch mehr oder sollte es einigen wenigen Athleten tatsächlich gelungen sei, die ein Kilometer lange Wechselzone in 10 Sekunden (!) zu absolvieren?
So richtig Ruhe gelassen hat´s mir dann aber doch nicht. Und nachdem ich gestern erfahren habe, was man mit so Ergebnislisten alles anstellen kann, habe ich das Ganze eifrig angeguckt und hin und her sortiert. Tja, Leute, da hat Mutti doch trotz leichter Konfusion anscheind ganz gut gewechselt. Drolliger Weise habe ich mich mit dieser völlig unsportlichen Teilbegabung ein ganzes Stück weit nach oben geschossen. Wie gern würde ich damit ´mal kräftig angeben, aber wen, bitte, interessieren denn Wechselzeiten? Obwohl, wenn ich so richtig drüber nachdenke, scheint mir das doch ein gänzlich und vollkommen zu Unrecht unterschätztes Gebiet zu sein. Es schreit ja geradezu danach, die Lieblings-Disziplin der Unbegabten zu werden.
Hat eben auch sein Gutes, wenn man zu Hause ständig aufräumt, umräumt, Wäsche wechselt, Sachen ein- und auspackt und das Ganze meist im Laufschritt. Bei meinen Wechselzeiten kann ich jetzt im Brustton der Überzeugung sagen: Ich komme von zu Hause. Um jetzt schneller zu werden, werde ich dann allerdings doch noch richtig trainieren müssen.
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