Dein Arzt: dein Freund und Helfer
Heute war ich beim Arzt. Mal wieder eine Bindehautentzündung. "Und sonst?", fragt er. "Ach," sage ich, "alt werden ist Sch....!" Er lacht und stimmt mir zu. Vor drei Monaten war er drei Tage lang Ski laufen. Seitdem knechtet ihn seine Sehne am linken Schienbein derart, dass er nicht ´mal mehr Joggen kann. "Tja," meine ich nur, "dass Sie aber auch immer gleich so übertreiben müssen. Ganze drei Tage!". Ich vermute, dass er mir direkt danach allein aus niederen Rachegelüsten einen Magen-Darm-Virus diagnostiziert und noch einen drauf setzt: "So was kann gut und gern zwei bis drei Wochen dauern!" "Das können Sie vergessen," antworte ich sofort in Kampfeslaune. "Im letzten Jahr habe ich mir in Hamburg die Seele aus dem Leib gehustet. Das waren die Spätfolgen von Lungenentzündung und Bronchitis. Ein Jahr lang habe ich mit diesem erbärmlichen Rennen gehadert und heute Morgen bin ich Bestzeit geschwommen. Jawohl! Diese kleinen Mistviecher von Viren können mir ´mal ganz gepflegt den Buckel ´runter rutschen." Sieht er natürlich ein und schweigt. Denn wer zieht sich schon freiwillig gern einen Hörsturz zu, nur weil seine Kassenpatientin vom letzten auf den vorletzten Schwimmplatz gerückt ist?
Dann jazzen wir beide noch einträchtig mein Gewicht so lange hoch, bis es für einen "normalen-BMI-Eintrag" ins Krankenkassen-Bonusheft reicht. Zum Abschluss noch eine Bemerkung zum beliebten Thema Migräne. Gegebenenfalls müsse das von einem Neurologen untersucht werden, meint der Doc. "Ach, was," sage ich, "das bringt doch alles nichts." Er freut sich über so viel Einsicht und erwidert nur: "Ich muss das sagen, ich bin Ihr Arzt!"
Zum Abschied wünscht er mir viel Glück für Hamburg und ich ihm gute Besserung für sein Bein. Netter Kerl eigentlich.
Geändert von Pantone (08.07.2011 um 15:26 Uhr).
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