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Die Zusatzheizungen beim Diesel braucht man nur weil die Motoren zu langsam warm werden. Wenn die einmal auf Temperatur sind reicht die Abwärme bei weitem für die Heizung aus. Dein Beispiel ist aber ein typisches Problem: 165kW von denen im Mittel kaum mehr als 25kW genutzt werden. Da läuft ein riesen Motor im ineffektiven niedrigem Lastbereich, der grosse Block wird durch das bisschen Abwärme dann kaum warm, ...
Dezentral ist auf der einen Seite ein guter Ansatz weil mehr Möglichkeiten vor Ort genutzt werden und kürzere Wege (Transport, Leitungen) benögigt werden. Auf der anderen Seite sorgen aber gerade die Grosskraftwerke dafür dass unser Stromnetz stabil läuft indem sie Schwankungen ausgleichen und Grundlast sichern. Problem bei den meisten regenerativen Quellen ist halt die mangelnde Speichermöglichkeit zur Zeit. Die produzieren Strom wenn Sonne scheint, Wind weht oder was auch immer, aber halt nicht immer genau dann und genau soviel wie verbraucht wird.
Interessant würde das Ganze wenn im Stromnetz die Daten verbreitet würden wieviel Strom gerade erzeugt werden könnte und Ladegeräte, Heizungen u.ä. Anlagen davon abhängig gesteuert würden. So könnten möglichst alle Kraftwerke immer mit höchstmöglichem Wirkungsgrad betrieben und der gesamte regenertiv erzeugte Strom effektiv genutzt werden.
Wirkungsgrade bei den Motoren hängen insbesondere an dem Verdichtungsverhältnis und weniger an isochor oder isobar. Die angenähert isochore Verbrennung des Benziners ist thermodynamisch sogar besser als die des Diesels. Der Benziner leidet momentan hauptsächlich am guten und billigen 3-Wege-Kat der keinen Magerbetrieb erlaubt. Mager, direkteinspritzend und ggf. noch höher Verdichtet könnte der Benziner sogar besser werden als der Diesel. Thermodynamisch sind Wirkungsgrade von bis zu 60% drin. (Benziner 11-12 und Diesel ca 20 als Verdichtungsverhältnis)
Im Auto real dagegen deutlich weniger. Abgasreinigung, Nebenverbraucher, Reibungsverluste etc. sorgen für erreichbare Wirkungsgrade von 40-45% im Optimalpunkt.
Gaskraftwerke erreichen heute bis zu 60%. Bei Kohlekraftwerken hängt es sehr stark von der Qualität der Kohle (Wasser und Fremdstoffgehalt) ab.
Bei den Zahlen bringt es ein E-Auto von der Bilanz her nicht. Akkus verbraten bis zu 10% der Energie beim Laden- und Entladen. Ladegeräte, Motor und Steuerung auch noch mal jeweils ein paar %, dann das Mehrgewicht durch die Akkus, ...
Effektiver bleibt beim derzeitigen Stand der Technik ein kleiner Akku und die Stromerzeugung im Fahrzeug mit einem kleinen Verbrennungsmotor - auch Hybridtechnik genannt. Kurze Wege in der Stadt können so emissionsfrei gefahren werden. Mehrgewicht hält sich in Grenzen da der Verbrennungsmotor bei gleichen Fahrleistungen kleiner dimensioniert werden kann. Lediglich bei Langstreckenfahrzeugen die viel auf Autobahnen bewegt werden lohnt der Aufwand kaum. Vor allem dank fehlendem Tempolimit muss hier der V-Motor immer noch so gross sein dass er innerorts oder auf Landstrassen schon wieder ineffektiv gross ist.
Gruß Meik
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