Rather-Lutz

Nun sind ja wieder ein paar Tage ins Land gezogen und es wird mal wieder Zeit für einige Zeilen.
Die letze Woche hab ich langsam aber sicher wieder etwas von dem Schwung den ich aus der Klinik mitnehmen konnte verloren.
Trotzdem habe ich versucht und es auch geschafft mir ein bisschen zu bewahren und nicht zu tief abzugleiten.
Die Nächte sind zwar lang und voller Zukunftsangst und Nachdenklichkeit aber über Tag kann ich trotz wenig Schlaf kleinere Arbeiten hier in meinem Reich erledigen.

Gestern Nachmittag kam dann mein persönliches Highlight. Da am heutigen Sonntag ja mein erster Start der Saison in Versmold gewesen wäre und aus den bekannten Gründen nicht stattfinden würde, baute ich Morgens einfach mal das Vorderrad in mein Rennrad und pumpte tatsächlich wenig später auch die Reifen auf.
Ich suchte und fand dann eine kurze Radhose und ein Trikot und auch Brille, Schuhe und Helm waren so greifbar nahe.
Nach dem füllen der Trinkflasche gab es dann kein zurück mehr und ich fuhr raus auf meine 40 km Runde. Ohne Tacho und Uhr, einfach ich und die Strasse. Ich wollte mich nicht von irgendwelchen Durchschnitten und Zeiten treiben lassen.

Was soll ich schreiben, es war richtig geil. Das Surren der Laufräder, den warmen Wind im Gesicht, ich freute mich über die ersten Schweissperlen auf meiner Haut.
Die erste Hälfte lief wie geschmiert und ich konnte es kaum fassen. Doch das relativierte sich dann als ich den Wind voll im Gesicht hatte. 18 km alleine gegen den Wind haben mir schon ziemlich den Stecker gezogen und ich überlegte sogar kurz mal für 2 min anzuhalten und Kraft zu tanken. Aber dadurch wurde der Weg ja auch nicht kürzer und ich habe durchgezogen.
Zwar nur 40 km aber ich war richtig froh und auch ein bisschen stolz. Hatte zwar die Kette ab und müde Beine aber das war egal.

Heute Morgen wurde ich dann sogar ohne Muskelkater wach und bin dann Mittags die Runde gleich nochmal gefahren und es ging deutlich besser. Na ja, bis auf den schmerzenden Hintern natürlich.
Aber ich hab nach 2,5 Monate mal wieder auf dem Rennrad gesessen.
Nun warte ich auf die Gewitter die von Holland rein ziehen sollen, allerdings völlig ruhig und entspannt.