Die Strafe folgt auf dem Fuß...
...die für die unangemessene Arroganz nämlich, ich sei ja schon fast keine verweichlichte Triathletin mehr, sondern eine toughe Freiwasserschwimmerin. Kurz und der Reihe nach:
Das Wochenende bei meinen Eltern in Speyer war recht entspannt und kulinarisch wie immer die Reise wert, vor allem Dank meiner Tante Monika! Samstag am frühen Nachmittag kamen wir an und machten gleich eine Radtour mit den MTBs von ca. 90 Kilometern, also einmal nach Ludwigshafen, Mannheim zu Verwandten und zurück. Obwohl das alles flach war, fand ich es anstrengend und fühlte mich echt kacke. Vielleicht waren es noch Nachwirkungen des Interferons vom Vortag. Ich glaube, dass ich bald auf den Sonntag als Tag für die Injektion umsteigen werde. Abends dann ein köstliches Abendessen von Mutti und früh ins Bett. Sonntags ist der Liebste wieder mit dem Rad nach Mannheim, ich bin mit meinen Eltern mit der S-Bahn hin, wo wir mittags bei der sagenhaft kochenden Monika eingeladen waren. Es war so köstlich, aber auch ein bisschen traurig, denn mein Onkel leidet unter Alzheimer, was sich nun doch bemerkbar macht. Wenn alle Verwandten so nett und liebenswert wären, wie diese beiden, wäre die Welt ein bisschen glücklicher. Bezüglich des Rückweges beteuerte Björn, dass es von Mannheim Neckarau bis Heidelberg nur ca. 12 km seien und von dort über Schwetzingen nach Speyer auch nur ca. soviel. Dem vertraue ich noch mal! Es waren ca. 28 km nach Heidelberg und bis Speyer sind wir dann auch noch mal ca. 25 gefahren. Und das, wo mir der Hintern vom Vortag noch weh tat, Scheiß-Sattel! Abends dann zur Abwechslung noch mal Spargel so wie mittags, aber den kann man ja nicht genug essen.
Heute Morgen dann auf zum Baggersee. Das fehlt mir ja hier in meiner Ruhrpottidylle, solche Seen. Hier gibt's nur tiefe Löcher in der Erde, aus denen sie früher Kohle geholt haben, aber Baggerlöcher gibt es in Essen nicht. Auch keine Naturseen, in denen ich schwimmen könnte.
Ich hätte den Neoprenanzug nicht mitnehmen sollen! Es war ja klar, dass meine innere Distanz zu den Triathleten-Weicheiern noch nicht groß genug ist und ich ihn anziehe, nachdem ich den Fuß einmal ins Wasser gesteckt hatte. Als ich nach 50 Minuten wieder aus dem Wasser kam, dachte ich, dass es vermutlich auch ohne Neo gegangen wäre. Zur Strafe für meine lästerlichen Gedanken hat mich aber der Neo am Hals dermaßen heftig wund gescheuert, dass ich nun so aussehe, als hätte mich jemand per Strang oder so erdrosseln wollen. Na, ich freue mich jetzt schon auf die doofen Sprüche in der Klinik.
Es war aber so schön in dem See! Es war die pure Freude, das Schwimmen. Ich möchte mir nun vornehmen, auch hier öfter draußen zu schwimmen. Mein Pferd wohnt ja in Mülheim und von dort ist es nicht weit zu den Seen in Duisburg. Da kann ich prima nach dem Reiten hingehen.
Nach dem Schwimmen waren wir schon wieder bei Verwandten (die wohnen alle dort in der Gegend) zum Essen eingeladen und dann ging's zurück.
Gleich werde ich den Abend beschließen mit... ihr ahnt es?... Spargel! Den habe ich mir natürlich aus der Pfalz mitgebracht. Lecker, ich könnte mich reinsetzen. Die Sauce Hollandaise, die ich dazu selbst hergestellt habe, ist leider nix geworden, sondern hat sich sofort wieder in ihre Einzelbestandteile aufgespalten. Obwohl ich alles streng nach Anleitung gemacht habe, seltsam. Hat jemand einen narrensicheren Tipp?
Morgen beginnt die letzte Hallenbadwoche, ab nächstem Wochenende macht mein geliebtes Freibad auf, zu dem ich euch sicher noch was erzählen werde.
Hoffe, ihr hattet auch alle ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Judith, Spargelfan.
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