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Alt 12.04.2011, 17:13   #190
pinkpoison
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von phi25 Beitrag anzeigen
Interessant wie genau man anscheinend Bescheid weiß, wie sich unsere steinzeitlichen Vorfahren verhalten haben, wie oft sie ihr Lager wechselten, dass sie durchschnittlich 16 km |sic| zurücklegten, was sie gegessen haben etc.

Ich hab vor kurzem eine Reportage über einen südamerikanischen Stamm gesehen, die wenn auch natürlich nicht völlig unberührt von der westlichen "Zivilisation" doch sehr naturverbunden lebten. Die haben sich den ganzen Tag so gut wie garnicht bewegt. Ihre Nahrung bezogen sie aus der Umgebung, große Jagden oder Umzüge waren nicht von Nöten.

Auch dass die Menschen einfach ihre Verwandten liegen und verhungern lassen ist nicht menschlich und schon bei unseren Verwandten den Neandertalen ist erwiesen, dass sie sich um Kranke und Verletzte gekümmert hatten.
Im südamerikanischen Urwald pflegt das Wild, das die Nahrungsgrundlage der europäischen (und vieler afrikanischer) Jäger und Sammler darstellt, nicht zu wandern - daher auch keine nennenswerten Wanderungsbewegungen des Menschen. Die Daten stammen aus umfangreichen Studien und Aufzeichnungen von über 100 Jäger- und Sammler-Völkern seit der Kolonialisierungsperiode und dem Anbeginn der Völkerkunde. Ich glaube da gibt es wenig Grund an der Vertrauenswürdigkeit dieser Datenbasis zu zweifeln.

Von den nach wie vor lebenden Kung San in Afrika ist bekannt, dass die Alten sich aus eigenem Entschluss (nicht dem der Sippe!) - meist wenn sie für sich erkennen, dass sie der Sippe bei den Wanderungen nicht mehr folgen können - von dieser absondern. Sie verhungern aber nicht, sondern werden i.d.R. Opfer von Raubtieren. Tja - andere Kulturen andere Sitten. Wer sind wir, dass wir das zu bewerten hätten? Im Namen Christi sind weit mehr Menschen gefoltert, versklavt und getötet worden als die Kung San ihre Alten auf deren Wunsch hin zurückgelassen haben... .

Zu Deiner Beobachtung, dass die südamerikanischen J&S eher ein beschauliches Leben führen folgendes Zitat zur Lebensqualität der J&S aus Wikipedia:

"At the same conference, Marshall Sahlins presented a paper entitled, "Notes on the Original Affluent Society", in which he challenged the popular view of hunter-gatherers living lives "solitary, poor, nasty, brutish and short," as Thomas Hobbes had put it in 1651. According to Sahlins, ethnographic data indicated that hunter-gatherers worked far fewer hours and enjoyed more leisure than typical members of industrial society, and they still ate well. Their "affluence" came from the idea that they are satisfied with very little in the material sense. This, he said, constituted a Zen economy.[22]" http://en.wikipedia.org/wiki/Hunter-gatherer

Also ich weiß nicht, ob einem das missfallen muss...

Wir in unseren vollklimatisierten Wohnungen mit Nahrung im Überfluss leben nach dem Motto "Mit vollen Hosen ist gut stinken!", wenn wir den moralischen Zeigefinger gegenüber anderen Lebensstilen heben - in diesem Sinne bewerte ich Deinen Beitrag, der abgesehen davon Off Topic ist. Bitte solche Meinungen in den "klassischen Paleo-Threads" unterbringen.

P.S. Eine sehr gelungene Reportage zu den Kung San findet sich in diesem Geo-Sonderheft:

http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geokompakt/65313.html

Auf Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/San_%28...Kultur_der_San

Hier findet sich der Hinweis, dass die Kung San im Laufe eines Jahres im Zuge ihrer Jagdzüge 4000km zurücklegen.

Zu Jägern- und Sammlern und deren Lebensstil allgemein:

http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%A4ger_und_Sammler

Geändert von pinkpoison (12.04.2011 um 17:29 Uhr).
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