13.12.2007, 13:43
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Herzfrequenzvariabilität Teil1
Damit ihr nicht nur von meinen gigantischen Trainingsleistungen lesen müßt, hier mal der erste Teil der herzfrequenzvariationsgeschichte. Könnte spannend werden
Bitte um Kommentare, ob euch das interessiert oder nicht.
Herzfrequenzvariabilität
Ein schönes Thema, nur habe ich den Eindruck, dass es keinen interessiert. Leider hat Polar bis heute die Sache eher stiefmütterlich behandelt. Bei meinen Gesprächen mit Polar Own Zone Guides und Master Guides bekam ich immer ein verständnisloses Schulterzucken, wenn ich erklärt habe, wie ich damit trainiert habe.
Bei Abhandlungen im Internet wird man von Wissenschaft erschlagen, was jedem den Anschein gibt, dass es sich um ein ganz kompliziertes Thema nur für Fachmänner handelt.
Als ich mich damals damit beschäftigt habe, entwickelte ich eine relativ simple Methode mit der HFV zu trainieren. Ob das Ganze jetzt wissenschaftlich belegt ist oder nicht, will ich mal dahingestellt lassen. Fakt ist, es hat funktioniert.
Damals war mein Ziel mit weniger Zeitaufwand trotzdem besser zu werden auf Mittel- und Kurzdistanzen.
Durch die hohen Intensitäten bei solch einem Training, kann man sehr schön die Auswirkungen auf den HFV-Wert sehen.
Trotzdem denke ich, funktioniert die Methode auch bei Langdistanztraining, obwohl hier die Intensitäten eher niedriger sind, dafür die Umfänge aber wesentlich höher.
Grundgedanken
Theorie1
Das Herz schlägt je nach Belastung unterschiedlich schnell. Bei 60 Schlägen pro Minute theoretisch jede Sekunde einmal. Aber ist das so ?
Nein. Wenn man sich die Mühe macht den Abstand von einem Herzschlag zum anderen zu messen, stellt man fest, dass eine gewisse Unruhe besteht. Übertrieben gesehen ist der Abstand mal 0,9 Sekunden oder auch mal 1,1 Sekunden.
Diese Schwankung nennt man Herzfrequenzvariabilität.
Steigert man nun seine Belastung und somit die Herzfrequenz, wird diese Variabilität immer kleiner bis sie im Prinzip nicht mehr vorhanden ist. D.h. der Abstand zweier Pulswerte ist immer gleich groß.
Dieser Effekt wird gesteuert durch den Parasympathikus und den Sympathikus.
Wobei der Parasympathikus der beruhigende Teil ist und der Symathikus der anregende.
Unter anderem wird durch Stress, Umwelteinflüsse und sportlicher Belastung der Symathikus angeregt, um uns zu aktivieren entsprechend darauf zu reagieren.
Nach erfolgter „Belastung“ gewinnt wieder der Parasympathikus die Oberhand und beruhigt uns. So ist alles im Einklang und wir fühlen uns wohl.
Durch permanentes Überlasten (auf welche Art auch immer) kommt es aber zu einer Überfunktion des Sympathikus und wir geraten aus diesem Gleichgewicht mit den entsprechenden negativen Folgen. (Stress, Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Unlust etc.)
Theorie2
Training ist der Wechsel von Be- und Entlastung mit dem Ziel eine Leistungssteigerung zu erreichen. Recht simpel, aber in der Praxis doch so schwer umzusetzen.
Jeder von uns kennt das Superkompensationsmodell:
Auf einen Trainingsreiz folgt die Anpassung mit anschließender verbesserten Leistungsfähigkeit. Wird auf diesem höheren Niveau der nächste Reiz gesetzt erfolgt wiederum eine Anpassung auf noch höherem Niveau.
Dieses Spiel geht theoretisch weiter, solange man Belastung und Regeneration im richtigen Moment und in der richtigen Dosierung durchführt.
Soweit so gut.
Was sich für Einsteiger als recht leicht umzusetzen darstellt – ein Tag Training, ein Tag Pause funktioniert schon recht gut- wird mit steigender Leistungsfähigkeit immer schwieriger.
Das Timing zwischen Training und Regeneration gerät durcheinander, da immer mehr Wert auf Trainingsbelastungen gelegt wird und die Regeneration zu kurz kommt.
Dadurch kommt unser mühsam aufgebautes Kartenhaus durcheinander und Leistungsentwicklungen sind eher zufällig. Ignoriert man die nötigen Ruhephasen, stellt sich sogar eine Leistungsverringerung ein, die bis zum totalen Leistungseinbruch mit Untrainierbarkeit führen kann. (Übertraining)
Wäre es da nicht schön, wenn man täglich messen könnte wie belastet man durch das Training am Vortag ist ?
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