Zitat:
Zitat von Vegatu
Ist der falsche Weg Meiner Meinung nach.
Es sollte nicht mit Zerstörung versucht werden zu heilen.
Ich will jetzt sicher nicht behaupten, ich weiss wie man Krebs heilen kann, aber ich habe bisher die Erfahrung gemacht und soweit für mich verstanden, dass es immer besser ist den Körper zu unterstützen, wenn er krank ist und nicht ihn noch mehr zu belasten.
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Ich würde behaupten, dass die zitierte Forumlierung aus der Pressemeldung schlicht und einfach Ausdruck des Paradigmas der Schulmedizin ist: Der Krebs als über uns hereinbrechender äußere Feind, den es zu zerstören gilt. Der Schuldmedizin geht es um die Bekämpfung der Symptome, die sie mit der Krankheit verwechselt und nicht um die Prävention (dies schon aus wirtschaftlichen Gründen, denn nur am kranken Menschen kann man Geld verdienen). Eine präventiv statt kurativ orientierte Medizin würde sich weit intensiver um die Frage kümmern wie man Krebs verhindern kann und würde dann - so wie die "Natural Hygiene", Burger, Aterhov und andere mehr - Theorien entwickeln, die die Rolle und Bedeutung solcher Krankheiten im Kontext des komplexen Systems unseres Organismus erklären helfen und Ansätze anbieten, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Solche Theorien suchen die Ursachen hinter den Ursachen und wollen das Übel an der Wurzel packen indem man Krankheiten wie Krebs von vorne herein erst gar nicht den Boden bereitet entstehen zu können und betonen die sensationellen Selbstheilungskräfte, die in jedem von uns wohnen, die wir aber gerne sabotieren oder von der Schulmedizin sabotieren lassen.
Zunächst einmal sind diese Alternativtheorien aber nur Hypothesen und nicht "Wahrheit" im metaphysischen Sinne und bedürfen einer Überprüfung im Sinne ihrer Falsifikation. Derjenige, der eine Theorie aufstellt ist dabei aber keineswegs in der Bringschuld, diese zu beweisen - denn das geht sowieso nicht (die Empirie liefert lediglich Beweise durch Falsifikation von Thesen, aber nie durch Verifikation), sondern dies ist Aufgabe der Gegner solcher Theorien. Wenn also Schulmediziner gelegentlich die Backen aufblasen und sagen, dass solche alternativen Theorien nicht von ihren Urhebern oder Vetretern bewiesen seien, offenbaren sie lediglich doppelte Inkompetenz, denn erstens kann man Theorien niemals beweisen und zweitens ist es die Aufgabe der Schulmedizin diese zu falsifizieren. Dies ist aber bislang keineswegs gelungen, oft nicht einmal versucht worden - möglicherweise erfolglose Versuche auch mit dem Mantel des Schweigens verhüllt worden.
In früheren Zeiten glaubte die Mehrheit der Wissenschaft ihrer Zeit im Besitz der Wahrheit zu sein, als sie dozierte, dass die Erde eine Scheibe sei und im Mittelpunkt des Universums stünde... .
Ich denke, es schadet niemandem von uns, wenn er offen ist für mitunter skurril anmutende Ideen und nicht von vorne herein die Scheuklappen anlegt - selbst wenn dies den sicher gewähnten Boden des eigenen Weltbildes ins Wanken bringt und das Einregulieren des eigene Einstellungsgefüges in einen neuen Gleichgewichtszustand schmmerzhafte Eingeständnisse erfordern kann.
Auch wenn die ein oder andere Theorie im näheren Licht betrachtet viel von ihrem Glanz verliert, so liefert sie vielleicht doch neue Impulse der Lösung von zentralen Problemen näher zu kommen. Eine gute Theorie zeichnet sich nicht so sehr dadurch aus, welche alten Fragen sie beantworten hilft, sondern wie viele neue Fragen sie aufwirft.
So betrachte ich persönlich die Ansätze von Burger, Aterhov, u.a. - ich bin mir keineswegs sicher, dass sie mit ihrer Ansicht vollumfänglich recht haben. Mit der gleichen Einstellung begegne ich allerdings auch schulmedizinischer Forschung, die m.E. in ihrem eigenen Sumpf aus fadenscheinigen Paradigmen, wirtschaftlichen Interessen, methodischen Defiziten im empirischen Arbeiten und vor allem ausgeprägter Arroganz zu ersticken droht. Gut, dass es Schulmediziner gibt, die dies ebenso sehen und bereit sind zur öffentlichen Nestbeschmutzung... .
Sorry fürs Abschweifen in wissenschaftsphilosophische Gefilde...