Mal aus der Halblaien-Perspektive:
Der Grenzwert wird in Becquerel/kg angegeben. Man könnte auch sagen Zerfälle pro Sekunde pro Kilogramm.
1. Kurzlebiges Zeug zerfällt recht schnell in stabile oder quasistabile Zustände, wahrscheinlich wäre nach dem Transportweg schon alles unter der Nachweisgrenze.
2. Langlebiges Zeug zerfällt sehr langsam, daher gibt es halt auch pro Zeiteinheit nur wenige Zerfallsprozesse. Das bedeutet, dass schon eine immense Kontamination vorliegen muss, um die Strahlung vom Hintergrundrauschen und sonstiger auftretender Strahlung als Laie zu detektieren.
Hast Du jetzt 1 kg Pazifikfisch vor Dir, dann dürftest dieser einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten. Das Problem ist nun zunächst festzustellen, ob dieser Fisch mehr strahlt als die Umgebung.
Wenn er dies tun sollte, dann muss diese Strahlung auch noch auf Cäsium-134 (Hw-Zeit etwa 2 Jahre) oder 137 (Hw-Zeit etwa 30 Jahre) beruhen. Dafür darf man den Geiger-Zähler nicht nur auf "Klack-Klack-Klack" stellen, sondern muss das Spektrum der Strahlen analysieren.
Also auf die Frage:
Kann man als Laie testen, ob etwas über dem Grenzwert liegt? Klare Antwort: NEIN.
Nun zur Frage, ob ein Geiger-Zähler alle Teilchen zählt.
Zunächst zur Präzesierung, Du meintest wahrscheinlich alle Strahlungsarten (alpha, beta, gamma). Dies hängt vom konkreten Gerät ab - da alpha und beta-Strahlung keine große Eindringtiefe in Material haben. Daher müssen die Geiger-Zähler spezielle sein. Eine Marktübersicht habe ich da allerdings nicht.
Grundsätzlich funktioniert ein Geiger-Zähler grob so:
Zwischen einem Rohr und einem mittig befindlichem Draht befindet sich sin Gas. Zwischen Rohr und Draht wird eine hohe Spannung angelegt. Wenn jetzt nun ein Strahlungsteilchen in das Gas reinrauscht, dann werden Gasteilchen ionisiert und wandern zu Draht oder Rohr und wandern dann in die Spannungsquelle. Bewegte Ladung bedeutet Stromfluss und dieser kann detektiert werden. Daher spricht man auch von ionisierender Strahlung.
Das Zählrohr kann in zwei Modi betrieben werden, einmal werden nur die Strom-Impulse gezählt (Geiger-Modus, der dann häufig Klack-Klack-Klack macht), beim anderen kann noch abgelesen werden, welche Energie die auftreffende Strahlung hatte (je höher die Energie, desto schneller das reinfliegende Teilchen, desto mehr ionisierte Teilchen, desto größer der Strompuls -> je höher die Energie desto höher der Strompuls).
Wenn man diese Grobfunktion kennt, dann wird auch eine Gefahr des Zählrohrs deutlich: Wenn es nichts anzeigt, dann kann das drei Gründe haben:
1. Es ist keine Strahlungsquelle vorhanden.
2. Es trifft keine Strahlung ins Zählrohr.
3. Es trifft soviel Strahlung ins Zählrohr, dass keine Einzelimpulse mehr aufgelöst werden und daher keine Anzeige mehr vorhanden ist (das war wohl in Tschernobyl ein Riesenproblem, dass da Stellen für sauber erklärt wurden, die heftigst verseucht waren).
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