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Szenekenner
Registriert seit: 30.05.2010
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Unruhen im Rentner-Bad!
Also, um es gleich mal vorweg zu schicken: Ich habe nichts gegen dicke Menschen und habe mich auch immer gegen das diffamierende Lied vom unerträglichen Marius M.W. ausgesprochen. Und: Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass Menschen mit starkem Übergewicht abnehmen möchten, weil schlank sein für mich selbst immer ein (absurd) wichtiger Faktor war, ich in meiner Jugend vermutlich nur vor einer fetten Essstörung bewahrt blieb, weil ich auch ohne hungern dürr war und ich mich glücklicherweise erst im letzten Jahr damit auseinandersetzten musste, dass man bei mir nun schon von mehr als ein, zwei Kilo zu viel auf den Rippen sprechen muss. Ich heiße es also prinzipiell gut, wenn zwei ca. 25 jährige Mädels sich ein Herz fassen und mit Sport ihrem doch schon recht massiven Übergewicht den Kampf ansagen wollen.
ABER!!! Sie sollen verdammt noch mal nicht im Sportbecken meiner heiß geliebten Badeanstalt im Zentrum Essens QUASSELND neben einander her schwimmen, verdammt noch mal! Dabei brauchen sie gut die Breite einer ganzen Bahn, weil sie eben keine zarten Rehlein sind und sie können es ja nicht wissen, weil sie heute vermutlich zum ersten Mal dort waren: Auf keinen Fall können sie ihr Gespräch mit Schwimmen auf Bahn zwei führen, weil dort nicht nur die Qualle schwimmt (siehe einige Postings weiter oben), sondern auch noch einige andere Protagonisten, die partout nur auf dieser Bahn schwimmen, egal wie voll es dort ist und sich dabei auch nicht von diesen beiden eindrucksvollen Prachtweibern beeindrucken lassen. Wir haben uns eben arrangiert in diesem Bad, aber wehe, wenn die Ordnung durcheinander gerät. Wo käme man denn da hin, wenn ein jeder macht, was er will?
Ich habe die beiden Mädels mit den guten Vorsätzen jedenfalls mit Schrecken schon beim Betreten der Schwimmhalle gesehen. Was nun? Es waren zwar noch Lücken im Becken, aber die Besetzung ist ja auch um 6:40 Uhr, wenn ich ins Wasser gehe, noch nicht vollzählig und die, die noch kommen, müssen berücksichtigt werden, kann ich mich doch 100 %ig darauf verlassen, dass sie ihre angestammten Plätze einnehmen werden, koste es, was es wolle. Und neben DEM RÜCKENSCHWIMMER (ich werde ihn demnächst vorstellen) zu schwimmen oder neben DEM SEITENCHWIMMER, ist nun wirklich kein großer Spaß.
Ich entschied mich also dazu, direkt neben den quasselnden Mädels zu schwimmen und gleich mal ein wenig den Platzhirsch (bzw. -kuh) raushängen zu lassen, strampelten sie schließlich auf MEINER Bahn herum. Ich plante, immer recht dicht an ihnen vorbei zu schwimmen, 20x50 m Sprint mit Paddles stand auf dem Programm. Sollten sie sich beschweren, würde ich sie hübsch zur Sau machen, dass das hier doch schließlich ein Sportbecken sei und sie ins Mehrzweckbecken wechseln sollten, wenn es ihnen hier zu heftig sei. Während ich mich einschwamm beruhigte ich mich schon etwas, nicht zuletzt weil die Herrschaften rechts neben mir einige Millimeter von ihren gewohnten Bahnen abrückten um mir Platz zu machen und auch die Quassel-Mädchen durchaus Rücksicht nahmen. Ganz konnte ich es trotzdem nicht lassen und bin einige Male ziemlich nah vorbei geschwommen. Hat sie offenbar nicht im geringsten beeindruckt. Ich dachte mir dann auch noch, dass sie das als Hauptbad-Neulinge ja auch gar nicht wissen können, dass es sich um ein Sportbecken handelt. Der skurrile Besatz des Beckens jedenfalls lässt sicher ganz andere Rückschlüsse zu, aber nicht den, dass hier ernsthaft trainiert wird. Als sie ihre erste Trainingseinheit munter quatschend beendeten, war alles gut gegangen, was aber sicher auch daran lag, dass die QUALLE heute nicht da war (ich mache mir Sorgen um ihn. hoffentlich ist er nicht krank, denn er ist an sich sehr zuverlässig) und dass der REGENBOGEN-BRILLENFISCH (ich stelle ihn die Tage auch noch vor) immer das Becken sehr zeitig verlassen kann, weil sie irgendein Agreement mit den Bediensteten hat und deshalb ca. 7 Minuten eher ins Bad darf, während alle anderen brav warten, bis es Punkt 6.30 Uhr ist.
Bei mir ist das Training auch gut gelaufen, für die zwanzig 50 m Intervalle benötigte ich immer zwischen 42 und 45 Sekunden und war damit ganz zufrieden.
Heute habe ich meinen neuen Trainingsplan erhalten. Nächste Woche kommt das, worauf ich schon länger warte: das erste Training von mehr als 4 km seit dem Beginn meiner Inselschwimmvorbereitungen. 6x600m ist der Hauptteil der Einheit.
Jetzt gehe ich gleich laufen und habe mich darauf vorbereitet, indem ich eine Packung Schoko-Crossies gegessen habe, während ich dies schrieb. Die guten von Aldi natürlich, die ich viel köstlicher finde als die originalen.
Meiner Shakira-Planung bin ich nicht zuletzt wegen solcher Ernährungsstrategien noch kein Stück näher gekommen, Mist. Nach meinem Mallorca Urlaub plane ich ein ein- bis zweiwöchiges Heilfasten, um damit die Phase der ernsthaften Umsetzung meiner Shakira-Planung einzuläuten.
Jetzt bin ich erst mal gespannt, ob die Schoko-Crossies schwer im Magen liegen beim Laufen.
Viele Grüße, bis bald, J.
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