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Zitat von pinkpoison
Lebenserwartung bedeutet nicht gleichzeitig Lebensqualität.
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Nö, natürlich nicht.
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Die Zahl der schon in jungen Jahren an den klassischen lebensstilbedingten "Zivilisationskrankheiten" Menschen nimmt dramatisch zu.
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Gleichzeitig nimmt auch die Diagnostik zu/wird besser.
Ist es übrigens wirklich nachgewiesen, dass der Lebensstil diese verursacht? Liegt ja nahe, aber stimmt das denn auch?
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Die Reproduktion ist in den westlichen Industrienationen fallend. Auf jede Frau kommen weniger als 2 Kinder.
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Nicht alles auf die Goldwaage legen:
Meine Beobachtungen.
1. Bildungsferne Schichten ernäheren sich im Mittel "schlechter" (nach meiner Definition) als bildungsnahe Schichten.
2. Bildungsferne Schichten vermehren sich schneller, häufiger und früher.
Einen internationalen oder historischen Bezug/Vergleich stelle ich gar nicht an.
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Davon abgesehen hat die Reproduktion mit der Paleo- oder konventionellen Ernährung wahrscheinlich nicht viel zu tun zu tun, da sich die Zivilisationskrankheiten typischerweise erst in der zweiten Lebensphase (also nach Abschluß der individuellen Reproduktion) lebensqualitätmindernd bemerkbar machen.
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Genau das ist doch das Erstaunliche auf das ich hinauswill. Wir futtern vermeintliches Gift und dennoch erreichen wir relativ gesund (also gesund genug für so einiges) diese zweite Lebensphase.
Ob es anders besser, länger, weiter geht - anderes Blatt.
Deine Theorie beruht darauf, dass sich der Mensch genetisch an dies und das angepasst hat oder auch nicht - jeweils mit dem Ziel der idealen Fortpflanzung (späteres geht ja laut Deiner Aussage nicht in den Evolutionsprozess ein). Dies ist also vermutlich durch Paleo gegeben.
Das bedeutet, dass Paleo ein (!) geeignetes Rezept ist, sich recht gut fortzupflanzen (wenn man annimmt, dass der Gen-Pool sich seit dem nicht verändert hat).
Meine Einwände:
1. Es besagt aber nichts darüber, ob diese Ernährung auch für den weiteren Lebensweg besonders geeignet ist.
(Man könnte nun folgern, dass das, was in der ersten Lebenshälfte gut funktioniert, wahrscheinlich auch in der zweiten Hälfte gut ist, aber das würde dann mit der evolutionären Begründung brechen.)
2. Das Leben besteht (für mich) mehr als aus dem Erreichen des Fortpflanzungsalters. Lebensqualität ist für mich also nicht nur eine eventuell optimale Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Diese nimmt (vor allem wenn sie fehlt) natürlich einen beträchtlichen Raum ein, ist es aber nicht nur allein.
Meine Folgerung: Kompromisse. Ich versuche mich bewusst zu ernähren, indem ich versuche meinem Körper zu vertrauen und auf diesen zu hören und gleichzeitig die Lebensmittel mit meinem ökologischen Gewissen vereinbaren zu können. Es ist also ein Wechselspiel aus Bekömmlichkeit und Lust und Ökologiebetrachtungen.
Gar nicht so einfach.