Herzlichen Glückwunsch!
Mein Lieblingsthema...
also: wieso irgendwann mal die vordere Bremse rechts bedient wurde hat wohl Gründe die in grauer Vorzeit bereits verschüttet gingen.
Oceans Erklärung mag eine sein, ich hab auch ewig rumüberlegt, ob Querfeldeinfahren ein Grund sein könnte, wieso ein schleichender Übergang von vorne rechts nach vorne links erfolgt sein könnte, alleine: ich weisses immer noch nicht.
Ich hab sicherlich mit allen, die was von Fahrrädern verstehen, darüber geredet: sie wissens auch nicht und ich fühle mich besser, da ich in guter Gesellschaft bin.
Fakt ist: egal ob Nordhalbkugel oder südlich vom Äquator, Lefthanddrvie oder Righthanddrive: an einspurigen Kraftfahrzeugen ist, wie fitnesstom treffend bemerkte entweder die vordere Bremse rechts und links die Kupplung, oder, bei Rollern, die hintere Bremse.
In Deutschland wars bis vor einigen Jahren noch in der DIN so vorgeschrieben: die Betätigung für die vordere Bremseinrichtung musste an rechten Lenkerseite sein.
Der Prickelnoppen an der Geschichte: die Regularien der DIN sind ebenso wie der Sermon der StVZO eigentlich rechtlich bindend und während nie jemand ("nie jemand" ist übertrieben, es gibt Hardcorespezialisten, die ohne oder nur mit Vorderbremse fahren) daran gerüttelt hat, ob und wieso "zwei voneinander unabhängig wirkende Bremssysteme" gefordert sind (StVZO, §61 und 64ff)(?, bin nicht 100pro sicher), alle gerne die Ausfallsicherungen fürs Vorderrad gesehen (DIN 79100) und wohlwollend in Kauf genommen haben, dass gefährliche (als solche nie genauer definierte) Stellen am Fahrrad entschärft werden müssen (ebenfalls die DIN 79100), haben alle lächelnd und in Unkenntnis ignoriert, dass irgendwann vor 25 Jahren und speziell mit dem Aufkommen der Canti- und V-Bremsen die Bremsbedienung für vorne schleichend aber äusserst eilig von rechts nach links gewandert ist.
Jetzt kann ichs ja sagen: wer sich auf die Ömme packt und im Gipszimmer aufwacht, weil er durch die nicht DIN-gerechte Bremsbetätigung zu Fall gekommen ist, konnte seinen Händler dafür finanziell noch ein wenig näher an den Rand des Abgrunds drängeln.
Man merkts schon: "konnte".
Selbst die DIN ist nicht mehr in deutscher Hand und seit der letzten (?) Überarbeitung darf die Bremsbetätigung für vorne auch links sein. Vor einiger zeit sind mir dann auch prompt die ersten Bikes in die Hände gelangt, die neben der Rücktrittsbremse ne Felgenbremse vorne hatten und den Bremsgriff dazu nicht mehr rechts, sondern links, und rechts eben nix als gähnende Leere.
Die vorgeschobenen Gründe für den Wandel liegen seit jeher ebenso im Dunkel wie die historischen dafür, dass der Vorderradbremshebel rechts war und gehen von wilden Theorien bezüglich der Handkräfte von Rechts- und Linkshändern bis hin zu der banalen Mitteilung, die Zugverlegung sei so viel harmonischer.
Drauf gepfiffen;- ich mag mich nicht darauf verlassen, in ner Schrecksekunde am Motorrad versehentlich die vordere Bremse zu erwischen wie am Fahrrad, daher haben alle Fahrräder die Bremsbetätigung für vorne da, wo sie überall auf der welt am Motorrad auch ist: rechts.
Wenn ich jemandem ein Rad aufbaue, frage ich immer und häufig ernte ich Unverständnis: ausser Motorradfahrern, die sich schon drüber geärgert haben, dasses am Fahrrad unterschiedlich ist, können sehr wenige Leute sicher sagen, mit welcher Pfote sie bisher welche Bremse bedienen...
@ocean: die Pedalerie in rhd-autos ist genauso wie bei uns;- nur der schaltknüppel ist halt links statt rechts vom Fahrer...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Geändert von sybenwurz (27.11.2007 um 16:51 Uhr).
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