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Zitat von Hafu
Sport in der richtigen Dosierung und mit einer entsprechend angepassten Disziplin- und Übungsauswahl ist ein wichtiges Element der Schmerztherapie, d.h. es hilft mittel- und langfristig (und zwar nachweisbar), Schmerzmittel bei chronischen Schmerzpatienten einzusparen.
Wenn es aber so läuft, wie es Campeon beschreibt, dass jemand nur mit regelmäßigem Einsatz von Schmerzmitteln eine Ironman-Vorbereitung überhaupt durchsteht, er also- so habe ich es verstanden- mit Sport mehr Schmmerzmittel einnimmt/ braucht als ohne bzw. mit weniger Sport, dann läuft etwas von Grund auf verkehrt!
Es gibt zwar ganz wenige seltene Fälle, in denen sich ein Schmerz verselbständigt und eine eigene Krankheit bildet (bspw. bei Nervenschädigungen), aber in mehr als 95% der Fälle ist der Schmerz (v.a. der Schmerz unter Bewegung und bei Belastung) ein ganz wichtiges und ernstzunehmendes Signal des Körpers, um strukturelle Schäden an Gelenken, Bändern oder/und Muskulatur zu verhindern bzw. zu minimieren.
Wer außerhalb genau defnierter medizinischer Situationen mit dann auch klarer zeitlicher Limitierung Schmerzmittel einnimmt, beraubt sich dieser von der Natur aus gutem Grund eingebauter Belastungsgrenze und begeht dann Raubbau an der eigenen Gesundheit.
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Ich wollte auch nicht deinen Beitrag kritisieren, sondern allgemein den grundsätzlichen zusammenhang zwischen Schmerz und individueller Belastbarkeit noch einmal aufzeigen.
Mir begegnen immer wieder Patienten, die einfach nicht für sich akzeptieren können, dass nicht jeder in jedem Alter für jede Sportart geeignet ist. Und der Trend auch in meinem Bereich der Medizin zur "Ersatzteilmedizin" (wenn ein Gelenk verschlissen ist, baut man halt einfach ein neues ein) verstärkt dieses Denken zum Teil noch.
Natürlich gibt es 50- und auch 60jährige, die gesund genug sind, um noch einen Ironman zu absolvieren, aber es gibt leider auch viel mehr, die sich mit einem solchen Projekt keinen Gefallen tun (und dies oftmals nicht wahrhaben wollen)!
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Hafu hat mit seinen Beiträgen absolut recht.
Es ist meiner Ansicht nach sehr bedenklich, wenn man sich hochdosiert schmerzmittel verabreichen muss, nur um seiner freizeitbeschäftigung nach zu gehen.
im profisport ist es zwar üblich, schmerzmittel einzunehmen aber die sportler leben immerhin von dem was sie da tun. ich denke nicht, dass viele handballer bei der laufenden wm bei fortgeschrittenem turnierverlauf noch ohne ibuprofen oder diclofenach auskommen.