Kurz & knapp:
- Muskuläre Probleme wie myofasziale Triggerpunkte im Muskelbauch (Myogelosen, Muskelhartspann) sowie Triggerpunke im Übergang von Sehne zu Muskel werden - so eine von diversen in der Fachliteratur diskutierte Wurzel des Problems - durch Ablagerung sauerer Stoffwechselabfallprodukte im Bindegewebe, den Muskeln und Gelenken, die von Leber, Niere, Lunge, Haut nicht ausgeschieden werden können (mit)verursacht.
- Im Falle von kristallinen Harnsäuredepots spricht man dann von Gicht. Aber es geht nicht nur um Harnsäure, sondern um alle anderen Stoffwechselabfälle, die durch eine per saldo säureüberschüssige Ernährung entstehen.
- Der Körper hat körpereigene Puffersysteme, um Säure zu neutralisieren und auszuscheiden. Werden diese Puffer- und Ausscheidungskapazitäten überschritten, finden Ablagerungen im u.a. Bindegewebe statt, die den Informationsfluss und das Lymphsystem sabotieren. Dies trägt dann zur Entstehung von Triggerpunkten bei. In Triggerpunkten selbst herrscht ein sehr saures Millieu vor, was die Naturmedizin seit Jahrzehnten postuliert hat und was eine schulmedizinische Studie 2005 eindrucksvoll bestätigen konnte (http://jap.physiology.org/cgi/reprint/99/5/1977.pdf).
- Hinzu kommen noch recht komplexe Effekte auf den Säure-Basen-Haushalt, die von den Bakterien und ggfls. Pilzen (Candida albicans) der Darmflora her rühren, die ich hier nicht näher eingehen will.
Grob dargestellt:
Welche Nahrungsmittel sind
Säurebildner und damit deutlich zu reduzieren, wenn man muskuläre Probleme, Probleme mmit Sehnen(ansätzen) oder Gelenken (bis hin zur Gicht) hat:
- Fleisch
- Fisch
- Hülsenfrüchte (inkl. Erdnüsse)
- Getreide(produkte)
- Milchprodukte (mit Ausnahme von Molke)
- isolierte Zucker.
Welche Nahrungsmittel sind
Basenbildner:
Neutral sind: Fette und Öle, viele Nüsse
Wie Ihr aus meinen Artikeln zur Paleo-Ernährung wisst, sollte man generell auf eine
Relation von basen- zu säurebildenden Nahrungsmitteln von optisch auf dem Teller von
70/30 achten. Wenn man akute Probleme hat so sollte man bis zur spürbaren Besserung auf
80/20 oder sogar 90/10 gehen und den größten Teil der Nahrung in Form von Rohkost zu sich nehmen.
100/0 würde ich lassen, um zumindest 10% der Nahrung bevorzugt aus Omega-3-reichem fetten Fisch, der nebenbei auch essentielle Aminosäuren liefert, zu bestreiten. Dies trägt zur Bekämpfung von entzündlichen Begleitprozessen über den Eicosanoidstoffwechsel bei.
Die Leber als Entgiftungsorgan belastende Nahrungsmittel wie Kaffee, Tee und Alkohol sollten gemieden und viel getrunken werden.
Mein persönlicher praxisbewährter Tipp für eine
Trinkkur zur Unterstützung einer Entsäuerung: Mineralarmes (am besten destilliertes) Wasser mit reichlich frisch gepresstem Zitronensaft (bis zu 3 Liter täglich).
Anorganisch gebundene Mineralien (insb. Carbonate) in Mineralwässern und -Tabletten werden auf zellulärer Ebene schlecht resorbiert und tragen sogar nach h.M. in der Naturmedizin zur Bildung von Ablagerungen bei, während organisch gebundene Mineralien (zb. Citrate) wie sie in Obst und Gemüse natürlicherweise vorliegen, prima resorbiert werden.
Wenn man
Basenpulver verwenden will deshalb unbedingt darauf achten, dass die Mineralien in Form von organischen Verbindungen vorliegen. Generell halte ich von Basenpulvern nicht viel und rate zu einer obst- und gemüselastigen Rohkost sowie
frisch gepressten, unpasteuriserten (!!!) Obst- und Gemüsesäften. Der Burner und "Muskelweichmacher" hier: Frisch bereiteter Saft aus Karotten, Rote Beete und Spinat - 1 Liter täglich. Zusätzlich reichlich frisch gepresster Saft )und/oder ganze Früchte) aus Orangen und/oder Grapefruits und/oder Weintrauben.
Destilliertes Wasser mit Zitronensaft löst nahezu schon spürbar (meine subjektive Erfahrung) Ablagerungen auf und beschleunigt - als temporäre Kur über 1-2 Wochen verstanden, nicht als Dauerlösung! - den Entsäuerungsprozess. Da ich die einschlägigen Miesmacher und notorischen Skeptiker im Elfenbeinturm spätestens an diesem Punkt schon beim Tastaturpolieren sehe: Einfach mal ausprobieren - das nivelliert sämtliche theoretischgrau begründbaren Zweifel.
Das soll als "Kurz&Knapp" genügen - auf Details wie extrazelluläre und intrazelluläre Entsäuerung, Darmsanierung etc. will ich hier nicht eingehen. Sollte generelles Interesse am Thema bestehen, könnte ich ja vielleicht ein Essay dazu schreiben und hier publizieren. Ich bitte ggfls. um Feedback.
Gruß Robert