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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Kupferle braucht ein Mountainbike
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Alt 15.11.2007, 11:53   #28
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 38.609
Zitat:
Zitat von drullse Beitrag anzeigen
...dann frage ich mich schon, was da die letzten 20 Jahre entwickelt wurde...
Die Produktion wurde weiterentwickelt.
Man kann heute mit weniger Kostenaufwand mehr Räder herstellen. Alleine durch die Verwendung von Alu statt Stahl wurde die Standzeit der Werkzeuge um ein Vielfaches erhöht, man ist heute ausserdem wesentlich flexibler bei der Rahmenform, weil Alu da gutmütiger ist als die dünnen Stahlröhrchen.
Ist zwar alles ganz gut so, nur haben wir speziell in Deutschland da nix davon und auch die Kunden nicht, weils die Taiwanesen halt schneller und besser machen.
Ein technischer Fortschritt ist da fürn Kunden wirklich nicht greifbar.
Ich bin sogar der Überzeugung, dass wir sehr leichte und haltbare Stahlräder heute haben könnten, wenn die ganze Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte in Stahl und nicht in Alu geflossen wäre.
Auch wenn das nie laut ausgesprochen wurde und wird, waren die Hauptgründe für Alu nicht das Gewicht, sondern die unkomplizierte Herstellung.
Vielleicht erinnerst du dich noch an die Alurahmen der frühen Jahre: die waren genauso schwer wie die Stahlrahmen, weil das niedrigere, spezifische Gewicht durch den Mehreinsatz von Material aufgebraucht wurde, der notwendig war, um die annähernd gleiche Festigkeit zu erreichen.
Die ganze Entwicklung hin zu steifen Rahmen bei zunehmend niedrigeren Gewichten fand erst in der Folgezeit statt und wir wollen nicht vergessen, dass Stahl rein von seinen Eigenschaften tendeziell eher ein dauerfestes Material ist als Alu, was bestenfalls betriebsfest ausgelegt werden kann.
Da die Anzahl der möglichen Lastwechselschwingungen damals gar nicht und heute auch nicht einfach vorhersehbar war bzw ist, galt es, sie einfach so weit wie möglich zu vermeiden und die Rahmen so zu konzipieren, dass sie den Lastwechseln nicht nachgaben, was von der Journaille dankbar dazu genutzt wurde, diesen Stiffness-to-weight-Wert zu erfinden.
Im Motorradbau führte das dazu, dass alles, was bisher ein Stahlrahmen wegfederte, nun von einer umso sensibleren Federung bzw Dämpfung im Zaum gehalten werden musste. Will nicht sagen, dass die früheren Gummifahrwerke Zucker waren, aber Shimmy oder Lenkerschlagen sind erst mit den bocksteifen Alufahrwerken entstanden, an denen der Reifenaufbau plötzlich wesentlich wichtiger wurde als zuvor (wobei das auch nicht angenehme Pendeln, das schon den Stahlrahmenboliden zueigen war, damit auch nicht verschwunden ist. Es wurde also unterm Strich nix besser, sondern die Fahrwerksprobleme nahmen insgesamt zu).
Gut, am Fahrrad kommen wir selten in diese Geschwindigkeits-Bereiche, aber wir vergessen allzuleicht, dass es auch stabil liegende Stahlrahmen gab, ebenso wie es labil zu fahrende Alurahmen gibt.
Ich erinnere an dieser Stelle immer gerne an den Versuch der "TOUR" mit den zugeklebten Rahmen, wo keiner zu erahnen in der Lage war, ob er nun auf Stahl, Alu oder Carbon sitzt.
Und ich möchte nicht wissen, wieviele kreuzlahme Sportler da draussen rumfahren, die gesundheitliche Probleme haben, weil sie blind dem Steifigkeitswahn folgen...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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