Denke auch, daß das ne Frage der Abwägung ist. Wer ab und an mal eine Tour im Winter fährt und nicht stets bei Schneematsch und Dauerregen wird sicherlich auch mit weniger Vorbereitung glücklich werden.
Ultegraketten krieg ich nicht mehr für 18 €...meine Überlegung war und ist beim Auskochen, den Pflegeaufwand zu minimieren.
Wie sieht das konkret aus:
Neue Kette nehmen, große Dose Kettenfett kaufen (wenns das überhaupt noch gibt,Castrol), reicht fürs Leben.
Kettenfett auf Herdplatte stellen, max auf Stufe II E-Herd stellen.
Nicht unbeaufsichtigt lassen! Stinkt! Spritzt, wenn zu heiß!
Eine Stelle im Haus/Wohnung suchen, an der die Kette von der Decke aufgehängt werden kann. Großes Tuch unterlegen oder so..
In die Lasche der Kette einen Draht ziehen, Kette zusammenrollen, auf das noch feste Fett legen, warten, bis Fett fast kocht. Dann abdrehen, die Kette in dem Fett mit dem Draht (wo tunlichst aus dem Fett raushängen tut) laaaaaangsam erratisch bewegen.
5 min drin lassen, (bißfest!), dann noch viel laaaaaaaagsamer am Draht (s.o.) herausnehmen und aufhängen. Wenn vertüddelt, etwas warten oder vorsichtig mit altem Handschuh enttüddeln.
Die hängende Kette lose abwischen.
Man kann das alles tun, ohne das private Umfeld zuzusauen.
Wers eilig hat, muß hinterher die Fettspritzer wegmachen.
Kette auflegen, vernieten. Fahren. Nach 1000 nassen oder 2000 trockenen km Kette sauberwischen, evtl nachsprayen. Ansonsten fahren bis Ende.
Alte Kette: lohnt an sich nicht, aber vorher 1 Nacht in Petroleum einlegen, abwischen, trocknen lassen, danach wie oben.
Die häufigsten Fehler:
Hängende Kette schnell abwischen.
Im heißen Fett zu schnell bewegen.
Draht reinfallen lassen.
Das heiße Kettenfett schnell mal umstellen.
Das heiße Kettenfett schnell mal zumachen und wegstellen.
Die am Draht angehobene Kette wieder reinfallen lassen.
Kette auf dem Herd auskochen und Mutti nicht einkaufen schicken.
Klar soweit?
