Zitat:
Zitat von Helmut S
Hi Zusammen!
Ich bin heuer zum ersten Mal im Studio zwecks Krafttraining. Ich mache viele Übungen mit freien Gewichten wie z.B. Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken, Schulterdrücken, Rudern vorgebeugt usw. aber auch Übungen in Maschinen wie Beinpresse, Bauchpresse, Latziehen usw. Auch mache ich noch die eine oder andere "freie Übung" für den Bauch.
Ich frage mich nun - da ich ja vor allem (so dachte ich bisher) mit den Kraftgrundübungen BD, KH, KB auch den Rumpf gut trainiere, ist es noch mehrwertig zusätzlich(!) die klassischen Rumpfstabiübungen zu machen?
Die Frage stellt sich mir vor nach der Lektüre dieses Artikels: http://www.zeitschrift-sportmedizin....leicher_bg.pdf
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Kein besonders gutes Editorial, das du da verlinkt hast. Da schreibt ein theoritisierender Sportwissenschaftler mit offensichtlich wenigen praktischen Erfahrungen in der Betreuung von Leistungssportlern.
"Gleichwohl befindet sich die Mehrheit der deutschen Spitzensportler in ihrer „Höchstform“ bei der Heimreise vom Wettkampf, weil bis unmittelbar vor den Entscheidungen ein Krafttraining absolviert wird.-"
--> was für eine arrogante Polemik. Als ob sich Trainer und Trainingsmethodiker (nicht nur in Deutschland) nicht schon seit mehr als 50 Jahren intensivste Gedanken gemacht hätten, wie eine optimal unmittelbare Wettkampfvorbereitung auszusehen hat und nicht unterschiedlichste Ansätze nis in feinste Details praktisch ausgetestet haben.
Es gibt in der Tat bestimmte Disziplinen, in denen Krafttraining am Tag vor dem Wettkampf bewährter Usus ist (v.a. die Sprint- und Wurfdisziplinen in der Leichathletik), aber da geht es um die neurologischen Effekte des Krafttrainings (Verbesserung der Fähigkeit zur simultanen Rekrutierung möglichst vieler motorischen Einheiten) und das Training ist in dieser Phase auch nicht erschöpfend.
Meine Erfahrung aus 25 Jahren aktiven Sport und gleichzeitiger auch theoretischer Beschäftigung mit Sportmedizin:
"
Empirie (also Erfahrungswissen)
schlägt fast immer Theorie (also die aus der theoretischen Kenntnis abgeleiteten Verhaltensempfehlungen)".
Der Mensch ist ein zu komplexes System, als dass sich die häufig aus wenigen physiologischen Meßparametern (Laktat, O2-Verbrauch, Herzfrequenz etc.) gewonnenen Erkenntnisse
1:1 in trainingspraktisch nutzbare Verhaltensempfehlungen umsetzen ließen.