Zitat von Klugschnacker
Kann auch so funktionieren, wie Du es beschrieben hast. Wenn ich Dich richtig verstehe, verfolgst Du einen Ansatz, wie er bei Bryne/Fiel zu finden ist: Zuerst kümmert man sich um die Ausdauer, die man benötigt, um zu finishen. Ist Ausdauer zur Genüge vorhanden, kümmert man sich um das Tempo – denn es nützt ja nichts, Ausdauer für 250 Radkilometer zu haben, wenn nur 180 gefordert sind.
Für den Athleten bedeutet das, er integriert nach Jahren des Ausdauertrainings nun auch Einheiten zur Entwicklung der Kraftausdauer in seinen Trainingsplan. Das hast Du ja alles längst hinter Dir. Deine Frage ist, wie Du jetzt noch schneller werden kannst, und zwar im Wettkampf.
Wenn Du das Grundtempo, das bei Dir ja bereits sehr ordentlich ist, erhöhst, besteht die Gefahr, dass Du im Training weniger Fett und mehr Kohlenhydrate als bisher verbrennst. Dein Tempo wird höher und die Form auf allen Unterdistanzen besser, aber Deine Fähigkeit, Fett zu verbrennen, könnte leiden. Dadurch steht Dir im Rennen weniger Energie zur Verfügung als bisher. Gegen Ende des Rennes wird es dann eng.
Da Du in dem Dir bevorstehenden Rennen mehr Energie benötigen wirst als bei allen Deiner Rennen bisher, sehe ich eine deutliche Erhöhung des Grundtempos kritisch. Steigere zunächst Deine Fähigkeit, Fett zu verbrennen, indem Du die Zahl der GA-Kilometer erhöhst. Parallel dazu trainierst Du Kraft. In der BUILD-Phase bringst Du beides zusammen.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ganz gleich, welches Training Dich in eine Sub9-Form bringt, am Wettkampftag wirst Du nur dasjenige Tempo schaffen, das Du mit Energie versorgen kannst. Dass Du nicht bereits in diesem Jahr 8:55 Stunden geschafft hast, hat ziemlich sicher vor allem energetische Gründe. Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer hattest Du in den Einzeldisziplinen genug. Deswegen fokussiere ich so auf den energetischen Aspekt.
Grüße,
Arne
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