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Alt 15.10.2010, 11:10   #1461
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 9.707
Zitat:
Zitat von kuestentanne Beitrag anzeigen
Wie sieht denn die Freigabe praktisch und juristisch aus?
Im Ausland oder der Szene dopen oder nen geeigneten Arzt/Apotheker finden.

Ich habe allerdings bzgl. Freigabe meine Bedenken. Ganz allgemein auf Sport bezogen:

Wer schon mal Leistungssport/Kadersport gemacht hat bzw. sich damit auseinandergesetzt hat, der wird wissen, dass eine wesentliche "Karriere"-Stufe der Übergang vom Juniorenbereich in den A-Kader ist. Die wenigsten schaffen das "einfach mal so". Die Juniorenkader sind im deutschen Sport deshalb sehr oft (meist) "nur" als sog. Perspektivkader angelegt in dem man sich nicht ewig tummeln kann. Ein wesentliches Entscheidungskriterium für den Übergang aus einem Perspektivkader in einen A-Kader ist das, was man u.a. unter "dynamischer Talentbegriff" versteht: Wie hat sich der Sportler in den letzten 1-2 Jahren entwickelt? Selbst wenn man auf hohem Niveau stagniert, kann das ein K.O. Kriterium für die Aufnahme in einen A Kader sein. Besser sein als die A-Kader Sportler hilft natürlich auch (aber leider nicht immer).

Wird im A Bereich also legal und munter gedopt, hat das zur Konsequenz, dass der Junior mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit vor einer unüberwindbaren Hürde steht, wenn er in den A-Kader will.

Die logische Konsequenz daraus wird wiederum sein, dass bereits im Juniorenbereich fleissig nachgeholfen werden wird. Und dann fällt Scheiße nach unten. Ggf. bis in den Kindersport, bis wir wieder bei der Verbandsproblematik No. 1 angekommen ist: Wie erkenne ich frühzeitig Talente?

Weil es in vielen Sportarten in denen sehr früh mit dem Sport angefangen wird, kaum verlässliche Talentkriterien gibt, wird häufig die quantitative Schiene gefahren: Ich Sichte jedes etwas bessere ("leistungsauffälligere") Kind und hoffe, dass sich im Laufe des Talentförderprozesses schon einige echte Talente herauskristalisieren. Der DFB macht das z.B. so: 17,5 Mio EUR kostet ihn das im Jahre 2010.

Man kann sich leicht ein worst-case Szenario denken, in dem vor diesem Hintergrund dann ggf. bereits Kinder von ehrgeizigen Eltern (sog. Eißlaufeltern), Trainern oder Betreuern bereits mit entsprechenden Mitteln versorgt werden um das Kind immer eine Stufe weiter im Talentförderungsprozess der Verbände zu schieben. Irgendwann kann das Kind nicht mehr, weil es halt doch nicht bis ganz nach oben gereicht hat. Der Sport und die Traienr, Betreuer und "Freunde" gehen dann irgendwann, es gibt ein Leben ausserhalb des Leistungssports - aber die Dopingschäden bleiben.

Ich bin - der Kindner und Jugendlichen zuliebe - deshalb gegen eine generelle Freigabe von Dopingmitteln im Sport.
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