Zitat:
Zitat von Lui
Hat die Natur 150000 Jahre wie eine Schweizeruhr funktioniert und auf einmal hat sie ein fehler im Getriebe gehabt, was dazu führte, daß Menschen angefangen haben sich "un-artgerecht" zu ernähren? Schließlich hat die Evolution dazu geführt, daß der Mensch auf Getreide umsteigt, ergo ist es natürlich
Die Ernährung der Steinzeit war vielleicht notwendig als der Mensch noch unzivilisiert in Höhlen lebte. Da war die devise: das Leben ist hart, aber kurz. Da reichte ein robustes kurzes Leben, lange genug um zu sichern, daß der Nachwuchs halbwegs erwachsen ist.
Später als der Mensch zivilisierter wurde und es andere Bedingungen gab, war es wichtiger, daß der Mensch länger lebt. Die Ernährung hat sich den neuen Lebensumständen angepasst.
Es klingt ja förmlich so als wären vor 10000 Jahren Außerirdische gekommen und hätten mit vorgehaltener Schrottflinte den Steinzeitmensch gezwungen Müsli runterzuschlingen, statt wie es wirklich war: eine natürliche Entwicklung.
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Die Evolution hat wohl kaum dazu geführt, dass der Mensch Getreide isst, zumal Getreide erst durch gezielte Zucht überhaupt entstanden ist.
Die Lebenserwartung war wohl eher wegen der vielfältigen Gefahren (Unfälle, Krankheiten, Hunger) i.A. kurz. Wer Glück hatte, konnte ziemlich alt werden.
Ackerbau und Viehzucht sind entstanden, weil der Mensch, im Gegensatz zu allen Tieren, geistig zu so einer planerischen Leistung im Stande war. Für die Menschen vor 10000 Jahren war es halt eine tolle Idee, sich von jahreszeitlichen Schwankungen des Nahrungsangebots unabhängiger zu machen. Den Luxus, über artgerechte Ernährung nachzudenken bzw. die dafür nötigen Kenntnisse hatte man nicht.