Zitat:
Zitat von Rassel-Lunge
Robert, mit der selben Argumentation kann man aber auch gegen Sport zu Felde ziehen.
Der wurde von den Nazis (Höhepunkt Olympische Spiele) auch vereinnahmt und glorifiziert.
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Nein, das seh ich nicht so. Der Begriff der "Vollwerternährung" nach Kollath und die Glorifizierung des Vollkornbrotes sowie dessen politisch gewollte und motivierte Bewerbung (siehe Politik der DGE und Ausbildung der Ernährungsberater bis heute) ist viel spezifischer nationalsozialistisch geprägt als die allgemeine Instrumentalisierung des Sports, die außerdem schon ins Kaiserreich zurückreicht (Turnvater Jahn) aber ebenfalls einen kriegsvorbereitende bzw "wehrkraftstärkende" Motivation hatte, wie in der NS-Zeit.
Man sollte nicht übersehen, dass der "Vollkornwahn" eine spezifisch deutsche Eigenheit ist, die in anderen Länder weit weniger ausgeprägt bis unbekannt ist und sich m.E. nur nachvollziehen läßt, wenn man dessen historische Wurzeln kennt.
Der (olympische) Sport der Neuzeit hingegen ist ein aus der Idealisierung der Antike entstandenes kulturelles Phänomen, das sich in nahezu der ganzen Welt verbreitet hat. Dass der Sport immer wieder politisch instrumentalisiert wurde und wird ist natürlich richtig - aber kein typisch deutsches Phänomen, was im Falle von "Vollwert" und "Vollkorn" der Fall ist.