Zitat:
Zitat von Lui
Es gibt Abende wo ich richtig Lust auf Lachsteak mit Salat habe. Dann habe ich wieder mehr Appetit auf Pasta, dann wieder Zeiten wo ich Hülsenfrüchte bevorziehe. Ich denke der Mensch ist eher für abwechslungereiche Ernährung konzepiert, gerade um Mangelerscheinungen und Eintönigkeit zu vermeiden.
|
Der Mensch wurde von niemandem konzipiert, es sei denn Du billigst der Evolution den Status einer Person zu. Schon gar nicht, wurde er "konzipiert", verschiedenstes futtern zu können, damit ihm nicht eintönig wird, sondern das ergab sich quasi aus der normativen "Kraft des Faktischen", da es nämlich früher kein von den Jahreszeiten unabhängiges Supermarktangebot in Hülle und Fülle gab und dem Glück, dass genetische Mutationen stattfanden, die unseren Stoffwechsel generalsierten.
Unsere Vorfahren mussten sich sehr wohl temporär einseitig ernähren - wenn es nur Beeren gab, dann gab es eben Beeren, und wenn man ein Mammut erbeutet hatte, dann dominierte das Mammut für eine Weile den Speisezettel. Die "Zeit der Fülle" war auf das späte Frühjahr bis in den Spätsommer/Herbst begrenzt, dann wurde es im Winter drastisch eintönig. Auch Phasen knallharten Fastens waren völlig normal.
Der Speisezettel erweiterte sich zudem durch technische Innovationen abseits der biologischen Evolution wie das Kochen, denn ohne dieses wären zb Hülsenfrüchte giftig - und die Neolithische Revolution, die den Menschen unabhängiger vom Jahreszeitenlauf machte, de facto aber seine Ernährung drastisch eintöniger gestaltete als in der Epoche der Jäger&Sammler und auch anfälliger für Hungerkatastrophen in Folge von Missernten.