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Ich habe letztens im Zug eine Unterhaltung mitbekommen.
Eine Gruppe Rennradler hatte ihre Fahrräder quer durch den Zug verteilt, eine pummelige Mutti mit zwei Kindern hat ihre Räder dazu gestellt. Mein Fahrrad war ganz hinten verkeilt.
Die Mutti kommt mit nem älteren Rennradfahrer ins Gespräch, sie seien auf mehrtägiger Tour, die Kinder könnten nicht mehr als 50km fahren am Tag etc.. Ich habe mich ehrlich gefreut, dass so eine Familie tatsächlich Urlaub mit dem Rad macht und alle Spaß dran haben.
Auf einmal unterhalten sich Mutti und Rennradopa über NEM. Die pummelige Mutti meinte tatsächlich: "Mein Arzt sagt, dass bei meinem Trainingsumfang ein Mangel vorprogrammiert sei."
Gegen Krämpfe nehme sie Basica und Magnesium. Dann ein bißchen Carnitin (?), Kreatin und sonstige Sachen. Die hat dann auch im Zug ihre Kinder (<10a) fast provokativ mit irgendwelchen Pillchen vollgestopft.
Ich finde das erschreckend.
Wenn die Wade krampft, dann schmeißen Kinder Magnesium ein.
Wenn die Psyche "krampft", dann schmeißen Kinder Ritalin ein.
Ein Ironman ist grundsätzlich ohne Nahrungsergänzung, ohne Mangelerscheinung und ohne Schmerzmittel problemlos möglich. Es liegt nicht jenseits des menschlich Machbarens.
Und auch eine Fahrradtour mit Kindern ist ohne Nahrungsergänzung problemlos machbar.
Natürlich soll keiner eine Krankheit oder Mangelerscheinung unbehandelt lassen - wir haben und die Medien (und solche Selbstdarstellungen bzgl Schmerzmitteln) fördern allerdings eine erschreckende Einschmeißmentalität.
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